Kanzlerin beim IHK-Jahresempfang Heimspiel für Merkel in Düsseldorf

Düsseldorf · Die Industrie- und Handelskammer begrüßte bei ihrem Jahresempfang einen besonderen Gast: Bundeskanzlerin Angela Merkel. In ihrer Ansprache lobte sie den Masterplan Industrie und das gute Abschneiden Düsseldorfs bei Städterankings.

Angela Merkel zu Gast in Düsseldorf
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Bundeskanzlerin Angela Merkel war gestern Festrednerin beim Jahresempfang der IHK Düsseldorf im Maritim Hotel am Flughafen. Vor mehr als 1300 geladenen Gästen sprach die CDU-Politikerin über Europa, Energiewende und Wirtschaftspolitik. "Das ist heute eine Reise der regionalen Wettbewerbsneutralität — ich komme gerade aus Köln", sagte die Kanzlerin. Dort habe man gesagt, sie fahre nun weiter "in die verbotene Stadt".

Zu Düsseldorf sagte Merkel: "Die Stadt ist in vielen Rankings unter den ersten zehn. Es ist zwar noch Luft nach oben, aber viele Leistungen von Stadt und IHK, etwa der Masterplan Industrie, sind beachtlich." Die Anzahl von 80 000 Mitgliedsunternehmen bei der IHK Düsseldorf sei "für jemanden, der seinen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern hat, eine schier unvorstellbare Zahl." Die Kanzlerin erhielt für ihre gut 40-minütige Rede langen Applaus.

Die Begrüßungsrede für die Kanzlerin hielt der Präsident der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer, Ulrich Lehner. "2011 war ein Jahr, in dem sich Ihre Prognose vom Januar 2009 verwirklicht hat. Dass nämlich Deutschland gestärkt aus der Krise hervorgeht", sagte Lehner. Gleichzeitig teilte der IHK-Präsident seine Sorge um die weitere wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und der Region mit. "Die Erwartungen für das neue Jahr sind in der deutschen Wirtschaft gegenüber der aktuellen Lageeinschätzung deutlich zurückgenommen", sagte Lehner.

Er blickte auch zurück auf die Proteste gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21, das ihn "im vergangenen Jahr das Fürchten gelehrt" habe. Dass die Bürger dem Projekt am Ende grünes Licht gegeben hätten, lasse ihn hoffen, dass "notwendige Projekte der Energiewende auch dann angegangen werden, wenn sie vor der eigenen Haustüre stattfinden", so Lehner.

Zum Standort Düsseldorf fand er positive Worte. "Ich bin Herrn Oberbürgermeister Elbers besonders dankbar, dass er gemeinsam mit unserer IHK, mit den Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften einen geradezu beispielhaften Konsens für die industrielle Zukunft Düsseldorfs gefunden hat." Wichtige Signale habe der OB für eine "konfliktfreie Zukunft des Haupthafens und alle gemeinsam für den Reisholzer Hafen als Logistikstandort gesetzt", sagte der IHK-Präsident.

Gleichzeitig rief er zur Stärkung der IHK-Initiative Rheinland auf, in der sich die Kammern der Region zusammengeschlossen haben. "Wir sollten gerade auf unternehmerischer Seite noch mehr tun, um die Metropolregion Rheinland in Schwung zu bringen, und nicht neidisch zur Ruhr gucken. Ich möchte, dass wir hier von anderen Regionen lernen und uns gemeinsam mit den IHKs als Initiative von Unternehmen für das Rheinland zusammenfinden."

(RP/jco)
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