Stadtplanung in Düsseldorf „Nimmt keine Rücksicht auf die Umgebung“ – Debatte um Calatrava-Projekt geht weiter

Düsseldorf · Die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine befürwortet das Großprojekt an der Kö im Grundsatz, hat aber deutliche Forderungen und Einwände. Dabei geht es auch um die benachbarten Denkmäler.

 Diese Visualisierung zeigt den geplanten Boulevard aus der Fußgänger-Perspektive.

Diese Visualisierung zeigt den geplanten Boulevard aus der Fußgänger-Perspektive.

Foto: Centrum-Gruppe/Calatrava/Centrum-Gruppe / Calatrava

Die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine (AGD) kritisiert die Dimensionen des Entwurfs des Star-Architekten Santiago Calatrava für ein neues Projekt an der Königsallee. „Grundsätzlich wird dieses Projekt zur Ordnung der Hinterhöfe begrüßt“, erklärte die AGD nach einer Mitgliederversammlung. Kritik gebe es aber an der „Massivität des Gebäudes, das keine Rücksicht auf die Umgebung nimmt“.

Die Aktionsgemeinschaft fordert die Anpassung der Höhen an die Nachbarschaft, einen Schutz der benachbarten Denkmale Justizministerium und Johanneskirche und ein Nutzungsspektrum, das auch die Kö in den Abendstunden zu beleben hilft. „Durch ein externes Gutachten muss geprüft werden, wie die Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete optimiert werden können, die Beeinträchtigungen für das Grundwasser und die klimatische Situation im Umfeld möglichst geringgehalten werden können.“

Der Calatrava-Boulevard soll im Block der Kö zwischen Stein- und Königstraße entstehen und unter anderem gehobene Gastronomie beherbergen. Das Projekt der Centrum-Gruppe ist auf viel Zustimmung gestoßen, Details wie die Höhe und der Bezug zur Umgebung stehen aber in der Kritik.

AGD-Präsident Bernhard von Kries beklagte zudem den Zustand des Hofgartens im Bereich der ehemaligen Tunnelbaustelle und die anhaltende Existenz der Baustraße. Dies sei „den Bürgern nicht länger zumutbar und dieser Stadt nicht würdig“, sagte er. Die letzten Sommer hätten gezeigt, wie wichtig innerstädtische Grünflächen für die Lebensqualität seien. Entsprechend müsse die Qualität der städtebaulichen Entwürfe für die neue Oper auch daran gemessen werden, wie sie in den Hofgarten eingreifen.

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