Vereinbarung in Düsseldorf Bundespolizei und Landespolizei arbeiten am Hauptbahnhof nun ohne Grenzen zusammen

Düsseldorf · Landes- und Bundespolizei arbeiten rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof in Zukunft noch enger zusammen. Michael Potschka, der Leiter der Bundespolizeiinspektion, und Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte, erarbeiteten gemeinsam eine Vereinbarung, die die Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen regelt und optimiert.

 Michael Potschka (Leiter der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf) und Thorsten Fleiß (Leiter der Polizeiinspektion Mitte).

Michael Potschka (Leiter der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf) und Thorsten Fleiß (Leiter der Polizeiinspektion Mitte).

Foto: RP/gaa

Am Donnerstag wurde der Vertrag unterzeichnet.

Schwarzfahrten, Körperverletzung, Drogenhandel, Gepäck-, Taschen- Ladendiebstähle und versuchte Tötungsdelikte, täglich werden im Bahnhof rund 350 Straftaten begangen. Der Hauptbahnhof ist eigentlich Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei und der Außenbereich der der Landespolizei, nun soll es eine „Zusammenarbeit ohne Grenzen“ geben, wie Fleiß mitteilte. Wenn zum Beispiel ein Bundespolizist jemanden auf dem Konrad-Adenauer-Platz beim Dealen sieht, ruft er nicht mehr die Kollegen, sondern greift selbst ein. Die Bearbeitung der Straftat übergibt er dann später. „Die Bürger sollen wissen: Egal welches Wappen, die Polizei ist für Sie da“, sagt Fleiß.

Die Zusammenarbeit sei aber nicht notwendig geworden, weil es in der Vergangenheit etwa Probleme gegeben hätte. Die Polizei will sich weiterentwickeln und im Notfall schneller auf Lagen reagieren können. „Früher hat man gewartet, bis die Spezialkräfte eintreffen. Heute müssen die Ersten am Einsatzort sofort an die Lage herangehen, möglichst den Täter unschädlich machen und Leben retten. Die ersten Minuten sind entscheidend“, sagt Potschka. Dafür trainieren die Beamten von Bundes- und Landespolizei auch zusammen, im Herbst gibt es eine Übung am Flughafen.

Rund 270.000 Reisende passieren täglich den Hauptbahnhof. Hinzu kommen geschätzte 30.000 in der U-Bahn. Die neue Vereinbarung sorgt nun auch unterirdisch für ein schnelleres Eingreifen der Beamten, denn eigentlich ist die Landespolizei für die U-Bahn zuständig. „Aber mit Sicherheit sind die Kollegen der Bundespolizei viel schneller vor Ort“, sagt Fleiß. Die Zusammenarbeit ohne Grenzen soll bald auch in Nachbarstädten wie Krefeld und Duisburg eingeführt werden.

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