Religion in Düsseldorf Harter Streit um den Evangelischen Kirchentag im Stadtrat

Düsseldorf · Düsseldorf kann 2027 das Glaubensfest ausrichten. Nach emotionaler Debatte sprach sich im Rat eine klare Mehrheit für den umstrittenen Millionen-Zuschuss aus. Warum es bei dieser Kontroverse auch um das grundsätzliche Verhältnis von Staat und Kirche ging.

 Zum ersten Mal seit 2020 tagte der Rat wieder im Plenarsaal des Rathauses. Rund eine Stunde wurde über den Kirchentag debattiert.

Zum ersten Mal seit 2020 tagte der Rat wieder im Plenarsaal des Rathauses. Rund eine Stunde wurde über den Kirchentag debattiert.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Am Ende war das Signal klar: Die Landeshauptstadt will den Kirchentag an den Rhein holen und ist bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen und Sachleistungen kostenfrei anzubieten. Doch zeigte die Diskussion im Plenarsaal des Rates eben auch, dass sich das Verhältnis von Gesellschaft und Kirchen in einem spürbaren Veränderungsprozess befindet. Denn die Selbstverständlichkeit, mit der in früheren Jahrzehnten eine solche von der Verwaltung ausgearbeitete Vorlage auf Wohlwollen und Zustimmung getroffen wäre, gab es am Donnerstag nicht. Dabei verliefen die Fronten von Befürwortern und Gegnern einer Mitfinanzierung durch die Stadt, das Land und den Bund nur teilweise entlang der erwartbaren Fronten.