Halloween-Aktion in Düsseldorf-Benrath Geister ziehen mit Abstand durch Paulsmühle

Düsseldorf · Die Paulsmühler Jecken in Düsseldorf-Benrath begeisterten Familien mit einer Halloween-Aktion – mit Mundschutz und Süßigkeiten-Übergabe ohne Infektionsrisiko.

 Bei den Paulsmühler Jecken musste Halloween nicht ganz ausfallen. Sie verteilten kontaktfrei Süßigkeiten an die Kinder im Viertel.

Bei den Paulsmühler Jecken musste Halloween nicht ganz ausfallen. Sie verteilten kontaktfrei Süßigkeiten an die Kinder im Viertel.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Am Bunker geht’s los. Die Paulsmühler Jecken schlüpfen in die Geisterkostüme, rasseln mit Ketten, zünden Fackeln an, läuten laut eine große Glocke. Sie johlen und machen Krach. Die Verkleidung sitzt, die Halloween-Aktion startet mit Mundschutz. Diesmal ist alles anders, denn normalerweise steigt im Bunker eine große Party für 150 Kinder.

„Jetzt gehen wir zu den Kindern“, sagt der Vereinsvorsitzende Michael Geier. „Jede Gruppe hat ein großes Gespenst, das vorneweg getragen wird, dann gehen jeweils zwei Personen auf der rechten und der linken Straßenseite“, sagt er. Die Kinder sollen an den Fenstern mit ihren Taschenlampen leuchten. Der Verein hat vorher auf seine Aktion aufmerksam gemacht.

Der vierjährige Vincent steht wartend mit seiner Familie am Fenster: „Wir müssen mit den Taschenlampen winken, damit die Geister uns gleich sehen“, sagt er aufgeregt. Bevor es losgeht, gibt Michael Geier letzte Instruktionen: Jede Fußgruppe erhält einen Plan für den Weg, alles läuft mit großem Abstand. 350 kleine Geschenktüten wurden verpackt. „Da sind alle möglichen Süßigkeiten für die Kinder drin“, sagt Hannelore Prumbaum.

Dekoriert mit Schleifen und Anhängern stellen die jecken Paulsmühlen-Gespenster die kleinen Gaben später vor die Haustüren. Ein Vater sagt: „In der Kindergartengruppe wurde das geteilt. Und jetzt wartet mein Sohn seit drei Tagen aufgeregt, dass die Geister kommen und wir pünktlich mit der Taschenlampe leuchten.“

Kurz nach dem Start sind die ersten Geister im Viertel schon beliebt bei Groß und Klein. „Wenn die Kinder sonst nichts haben, kein St. Martin und so, ist das hier toll“, sagt eine Frau am Straßenrand. Vier Kinder stehen verkleidet an der Tür. Hexe und Spiderman leuchten mit ihren Taschenlampen an der Max-Schmeling-Straße. Fenster öffnen sich, aus den höher gelegenen Stockwerken rufen die Kinder: „Hallo Gespenster, hier sind wir.“ Die dunklen Straßen erleuchten die kleinen Taschenlampenlichter und die hellen Fackeln. „Ihr seid toll, danke“, rufen Eltern den Paulsmühler Jecken nach.

Die freuen sich über die positive Resonanz, denn im Vorfeld der Aktion waren schon einige der Hinweisschilder einfach abgerissen worden. Doch schon nach der ersten halben Stunde ist den Organisatoren klar: Die Aktion macht allen Spaß und ist ein Erfolg. Das Wagenbau-Team hat liebevoll die Kostüme zusammengestellt und auch trotz vieler Absagen den Mut behalten, etwas für die Kinder des Viertels auf die Beine zu stellen.

Bei denen kommen die gruseligen Requisiten gut an. „Hast du die Gespenster irgendwo gesehen?“, fragen zwei verkleidete Mädchen. Schnell hat sich herumgesprochen, dass zwischen 18 und 20 Uhr etwas sehr Spannendes in der Paulsmühle passiert. Aus der Ferne können so selbst die Kleinsten geborgen am Fenster zuschauen und sich angenehm gruseln. Einige Bewohner haben liebevoll Hauseingänge und Fenster dekoriert. Geschnitzte Kürbisse, Kerzen und bunte Fensterbilder erhellen neben den leuchtenden Taschenlampenlichtern den frühen Abend. „Wir stellen euch Süßigkeiten vor die Tür“, rufen die Paulsmühler Jecken. Jedes Kind erhält eine Kleinigkeit, völlig kontaktfrei und ohne Infektionsrisiko.

„Das müssen wir wohl nächstes Jahr größer aufziehen, wenn Corona vorbei sein sollte. Mit so einer tollen Resonanz haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Michael Geier. Es sei das Beste, was sie für die Kinder machen konnten, sind die Vereinsmitglieder sicher. Die positiver Resonanz bleibt am Abend nicht aus. Auf den sozialen Netzwerken teilen die Menschen Geisterbilder und loben die Aktion. Viele melden sich auch persönlich beim Vereinsvorsitzenden Michael Geier. „Ich zieh den Hut vor euch, mega Aktion“, heißt es da oder: „Danke für euren Einsatz, die Kinder fanden es mega spannend.“ Im wahrsten Sinne des Wortes war die Paulsmühle an diesem Halloween Abend tatsächlich „be-geistert“.

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