Düsseldorf "Hakenkreuz-Knöpfe": Justiz ermittelt nicht

Im Fall der "Hakenkreuz-Knöpfe" der Modefirma Esprit verzichtet die Staatsanwaltschaft Düsseldorf auf Ermittlungen. Fotos im Produktkatalog hatten für Wirbel gesorgt. Sie zeigten eine Herrenstrickjacke mit Lederknöpfen, deren Aufdruck in Frontalansicht an das Nazi-Symbol erinnert. Esprit zog inzwischen die Restexemplare des Katalogs zurück, will die umstrittenen Knöpfe künftig nicht mehr verwenden.

 So sieht der Knopf mit dem angeblichen Hakenkreuz aus.

So sieht der Knopf mit dem angeblichen Hakenkreuz aus.

Foto: Esprit

Den Hinweis auf die umstrittenen Knöpfe hatte ein Bürger gegeben, der sie im Katalog (Auflage: 200.000 Stück) gesehen und daraufhin seine Anwältin informiert hatte. Die Düsseldorfer Juristin setzte daraufhin die Staatsanwaltschaft in Kenntnis und schickte den Katalog gleich mit.

Bis zu drei Jahren Haft oder eine Geldstrafe hätten der Modefirma bei einer Verurteilung wegen Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen gedroht. "Voraussetzung ist aber, dass die Kennzeichen bewusst und mit Absicht verwendet werden", so Johannes Mocken, Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, in einer ersten Stellungnahme. Genau das lasse sich aber nicht nachweisen, es habe sich somit kein Anfangsverdacht ergeben. Mit dieser Begründung wurden die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft am Freitag eingestellt.

Esprit hatte sich nach Bekanntwerden der Untersuchungen von rechtsextremen Verdächtigungen distanziert. In einer Stellungnahme ließ das Unternehmen verlauten, dass die Knöpfe seit Jahren verbreitet und von verschiedenen Bekleidungsunternehmen verwendet würden. "Ethische Unbedenklichkeit" sei für das Unternehmen von großer Wichtigkeit. Wenig später hatte Heinz Krogner, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, verkündet, in Zukunft auf die aus Asien stammenden Knöpfe verzichten zu wollen. Esprit wolle "unbedenkliche" Modelle ähnlichen Stils selber herstellen, hieß es weiter.

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