Wohnen in Düsseldorf Wohnen am Wald an der Hagener Straße

Gerresheim · Die Wogedo präsentiert das Sieger-Konzept von Frankfurter Architekten für den Umbau des Quartiers in Gerresheim.

 So stellt sich das Team um Architekt Stefan Forster den Blick in die Hagener Straße vor.

So stellt sich das Team um Architekt Stefan Forster den Blick in die Hagener Straße vor.

Foto: Forster Architekten

Es ist das siebte Neubauprojekt in zehn Jahren für die Wogedo (Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost) – und das mit Abstand größte. Bis zu 180 Wohnungen werden an der Hagener und Lüdenscheider Straße im Gerresheimer Süden entstehen, der Bestand war veraltet und nicht mehr sanierungsfähig. Die Häuser an der Hagener Straße 22 bis 48 und 33 bis 57 sowie an der Lüdenscheider Straße 1 und 3 werden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Dafür hat die Wogedo zusammen mit der Stadt einen Architekten-Wettbewerb durchgeführt, fünf Büros wurden beauftragt, Konzepte zu entwerfen, am Ende entschied sich die Jury mit klarer Mehrheit für Stefan Forster Architekten aus Frankfurt.

Für eine Genossenschaft zu bauen, heiße immer, den Balanceakt zwischen bezahlbarem Wohnraum und einer ansprechenden Optik zu meistern, erklärt Wogedo-Vorstand Andreas Vondran bei der Präsentation des Sieger-Entwurfs. Denn: „Wir übererfüllen das Handlungskonzept Wohnen, 30 Prozent der Wohnungen sind öffentlich gefördert, 70 Prozent preisgedämpft.“ Unter diesen Voraussetzungen und angesichts der explodierenden Baukosten auf dem Markt ein gutes Ergebnis zu erzielen, sei nicht einfach, so Vondran.

Dass Stefan Forster sich letztlich mit seinem Konzept durchsetzen konnte, habe nichts damit zu tun, dass die Wogedo bereits einmal erfolgreich zusammen mit ihm ein vergleichbares Wohnbauvorhaben, den Klinkebogen in Unterrath, umsetzen konnte, „ein Vorzeigeprojekt“, wie Vondran betont. „Genau genommen war ich nach der ersten Öffentlichkeitsveranstaltung sogar eher im Hintertreffen, da ich mich mit den anwesenden Bürgern gezofft habe“, sagt Forster, der im Anschluss aber Einsicht zeigte, bereit war, weniger Wohnungen und weniger dicht zu bauen – das überzeugte.

 Ein eingespieltes Duo: Stefan Forster (l.) und Andreas Vondran

Ein eingespieltes Duo: Stefan Forster (l.) und Andreas Vondran

Foto: Marc Ingel

Für die Wogedo habe nun erst einmal Priorität, die Mieter aus den Häusern, die abgerissen werden sollen, in Ersatzwohnungen unterzubringen, „bei 70 Prozent hatten wir bereits Erfolg“, erklärt Vondran, der aus Erfahrung weiß, dass nur die wenigsten nachher auch zurückziehen wollen, „auch wenn sie von uns bevorzugt behandelt werden“. Zeit bis zum Startschuss ist jedenfalls noch genug, vor 2022 werde die Baumaßnahme mit Sicherheit nicht starten, glaubt der Wogedo-Vorstand, der sich „ganz vorsichtig geschätzt“ vorstellen könne, 2024 mit allem fertig zu sein.

Für Stefan Forster und sein Team geht es jetzt darum, die Planungen zu konkretisieren, für ihn sei ein Auftrag von einer Genossenschaft auf jeden Fall immer noch „wie ein Sechser im Lotto. Denn, dass ein Bauherr Qualität abfragt, etwa eine Vollklinkerfassade umsetzen will, so etwas fällt aus der heutigen Zeit“, sagt der Architekt. Für ihn geht es an der Hagener Straße jetzt darum, „die außergewöhnliche Stimmung zu erhalten, Defizite zu beseitigen und versteckte Potenziale auszuschöpfen“. Er will die sich bietenden Chancen nutzen, den Bewohnern den Weg in den Wald ermöglichen, Gemeinschaftsplätze schaffen, ohne ihnen vorzuschreiben, wo sie sich zu treffen haben.

Realisiert werden gut 25 Prozent mehr Wohnungen als bisher, einfach nur durch eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Flächen, „nicht durch Verdichtung“, betont Forster. Platz genug für private Mietergärten bleibe auf jeden Fall. „Das Konzept eignet sich otimal zur Schaffung eines lebenswerten Quartiers mit hoher Wohnqualität, das gleichzeitig für bezahlbares Wohnen steht“, bilanziert Andreas Vondran.

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