Düsseldorf Händler sorgen sich um Münster-Center

Derendorf · Norbert Hurtz und weitere Geschäftsinhaber befürchten, dass der neue Eigentümer des Derendorfer Einkaufscenters den Hauptzugang an der Münsterstraße schließen will und alle Geschäfte im Erdgeschoss einem Drogeriemarkt weichen sollen.

 Norbert Hurtz (Kopierstudio), Maria Laufenberg (Apotheke) und Daniel Moniri Awal (Textilpflege) befürchten, dass der Eigentümer den Haupteingang zum Münster-Center an der gleichnamigen Straße schließen wird.

Norbert Hurtz (Kopierstudio), Maria Laufenberg (Apotheke) und Daniel Moniri Awal (Textilpflege) befürchten, dass der Eigentümer den Haupteingang zum Münster-Center an der gleichnamigen Straße schließen wird.

Foto: Andreas Endermann

Viele Einzelhändler im und rund um das Münster-Center sehen schon wieder eine Hoffnung dahinschwinden. So hat sich die Hoffnung auf einen Imagewandel des Einkaufscenters bis heute nicht erfüllt. Noch immer gibt es viele Geschäfte, die leer stehen, das Gebäude wirkt dunkel, nicht im besten Zustand und damit alles andere als einladend. Spielhallen zogen immer wieder Klientel an, das den Imagewandel erschwerten.

Doch viele Geschäftsinhaber wie Norbert Hurtz, der am Münster-Center ein Kopier-Studio betreibt, blieben, weil sie die Hoffnung hatten, dass durch die Eröffnung des neuen Campus der Fachhochschule im Herbst ein frischer Wind durch den Stadtteil und den Einzelhandel in Derendorf wehen würde.

Doch diese Hoffnungen scheinen sich jetzt zu zerschlagen. Denn der neue Eigentümer der Münster-Passage soll die Absicht haben, das Einkaufszentrum umzustrukturieren, und viele Einzelhändler befürchten, dass diese Pläne sich zu ihrem Nachteil entwickeln werden.

"Der neue Eigentümer will wohl den Hauptzugang zum Münster-Center an der Münsterstraße dicht machen, das Untergeschoss der Passage komplett schließen, so dass alle jetzigen Ladenlokale dort ausziehen müssen. Und später soll im Erdgeschoss wohl ein großer Drogerie- oder Supermarkt entstehen", sagt Hurtz. Geschäfte wie das Kumon-Lerncenter im Erdgeschoss wurden bereits geschlossen. "Da das gesamte Münster-Center verkauft wurde und es dort Umstrukturierungen geben wird", heißt es beim Kumon-Center zur Begründung. Das Lerncenter hat inzwischen an der Rheinbabenstraße 5 wiedereröffnet. Anderen Mietern in der Passage soll die Kündigung zum März ausgesprochen worden sein, sagt Hurtz.

Die für das Objekt zuständige Deutsche Immobilien Wirtschafts Gesellschaft teilt auf RP-Anfrage mit, dass es "verschiedene Ideen" für das Münster-Center gebe, die nun geprüft würden, da das Einkaufscenter "kranke", viele Geschäfte zum Beispiel leer stünden. Zu Details wollte sich der Sprecher nicht äußern. Eine Bauanfrage liegt dem Bauamt nicht vor, hat eine RP-Anfrage bei der Stadt ergeben.

"In Derendorf herrscht eine große Unruhe, wie es mit der Münsterpassage weitergehen soll", sagt Dieter Arensmann (CDU) von der Bezirksvertretung 1. "Die Frage muss dringend geklärt werden, deswegen wollen wir das Thema in die nächste Sitzung der Bezirksvertretung am 20. Februar einbringen", so der Politiker. Die Anfrage, die nun vorbereitet wird, soll fünf Punkte klären. "Wir wollen zum Beispiel von der Stadtverwaltung erfahren, ob ihnen Umbau- und Umstrukturierungspläne bekannt sind", sagt Arensmann. Beantwortet werden soll auch die Frage, ob das Center als öffentliche Verkehrsfläche gewidmet ist, also die Stadt ein Wegerecht im Center und damit einen Anspruch darauf hat, dass der Weg durch die Passage geöffnet bleibt.

Den Eingang von der Münsterstraße aus offen zu halten, ist für Einzelhändler wie Norbert Hurtz, Maria Laufenberg von der Park-Apotheke und Daniel Moniri Awal (Textilpflege) wichtig. "Wir werden mit unseren Geschäften an der Rheinbabenstraße doch sonst abgeschottet. Wer will den Umweg um das Center gehen?", meint Laufenberg. Auch für viele Mütter mit Kindern und ältere Bewohner sei es wichtig, den kurzen Weg durch die Passage zu erhalten. Wichtig sei es zudem, dass im Center ein breites Geschäftsangebot besteht, meint Hurtz: "Und die Passage muss offen bleiben und die Stadt auf ihr Wegerecht bestehen."

(RP)
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