Absichtserklärung unterzeichnet Häfen kooperieren mit Köln

Düsseldorf · Die Vorstände der Neuss-Düsseldorfer Häfen und der Häfen und Güterverkehr Köln AG haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Das Ergebnis ist offen – eine Fusion nicht ausgeschlossen.

 Ein Blick in den Düsseldorfer Industriehafen.

Ein Blick in den Düsseldorfer Industriehafen.

Foto: RP, Andreas Bretz

Die Vorstände der Neuss-Düsseldorfer Häfen und der Häfen und Güterverkehr Köln AG haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Das Ergebnis ist offen — eine Fusion nicht ausgeschlossen.

Sie werden nicht getrieben, aber sie glauben an die Notwendigkeit, es tun zu müssen: Die Neuss-Düsseldorfer Häfen (NDH) und die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), jede für sich wirtschaftlich kerngesund und profitabel, streben eine Kooperation im Hafen- und Eisenbahnverkehrsgeschäft an. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt von den Vorständen beider Gesellschaften, die sich auf halbem Weg in Zons getroffen hatten, unterzeichnet.

Das Ergebnis ist offen, eine Fusion nicht ausgeschlossen. Allerdings betonten beide Partner: Auch wenn jetzt in einem ersten Schritt die Möglichkeiten und Felder einer Kooperation ausgelotet werden sollen — die Themen Immobilien inclusive Schienennetz und Personal bleiben ausgespart. Die knapp 900 Arbeitsplätze in den Häfen sind sicher.

Auf diesen Punkt wies Ulrich Gross, einer von zwei Geschäftsführer der NDH, nicht ohne Grund hin. Denn wo immer Kooperationsabsichten öffentlich gemacht werden und von Synergieeffekten die Rede ist — unter dem Strich kosten solche Ankündigungen Jobs. Die Häfen wollen die Ausnahme definieren. "Wir wollen nicht herunter rationalisieren", stellte Gross klar. Die gemeinsame Intention beider Häfen sei vielmehr, in einem wachsenden Markt mit größerer Schlagkraft zu agieren — und mit zu wachsen. Das soll die Jobs sichern.

Mit dem Kölner und den Neuss-Düsseldorfer Häfen suchen zwei der Größten ihrer Branche den Schulterschluss. Die HGK ist der mit einem Güteraufkommen von insgesamt mehr als 29 Millionen Tonnen im Jahr zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands, die NDH folgen auf Rang drei. Und auch die eigenen Eisenbahnen beider Häfen sind europaweit unterwegs und wachsen dynamisch, die HGK-Linie gilt sogar als bundesweit drittgrößte Güterbahn.

Aber das reicht offensichtlich nicht. Das Verkehrsaufkommen werde weiter steigen, erinnerte HGK-Vorstand Rolf Bender, das Hinterland für die überquellenden Seehäfen immer wichtiger. Und auf diese Situation will man sich vorbereiten — gerade in der gegenwärtigen Krise, der ein neuer Aufschwung folgen wird.

"Wie können wir die Anforderungen des Marktes besser abdecken, als wir das alleine könnten?", formulierte Gross denn auch eine Kernfrage für die schon im Juli anlaufenden Untersuchungen. Denn das Projekt mache am Ende nur Sinn, wenn die Lösung mehr sei als die Summe ihrer Einzelteile.

Während die Häfen einen paritätisch besetzen Lenkungsausschuss bilden werden, der den weiteren Prozess zumindest bis zum Jahresende begleitet, wird die Untersuchung selbst von der Düsseldorfer Management-Beratungsgesellschaft Droege & Comp. geleistet, die die NDH schon auf dem Weg zur Minderheitsbeteiligung am Krefelder Hafen begleitet hatte. Geschäftsführer Volker Elders stellte dazu gestern den Terminplan vor.

Bis zum Jahresende sollen Synergiepotenziale ermittelt, Zukunftsvisionen für einzelne Geschäftsfelder entwickelt und ein Vorschlag für die — auf beiden Seiten kommunalen — Eigentümer formuliert werden. Geben die den Weg frei, wird bis Mitte nächsten Jahres das gemeinsame Wollen in eine neue Struktur überführt — in welche auch immer.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort