Düsseldorf Haarfein und so, so würzig
Düsseldorf · Soba-Nudeln wie in Japan gibt es in der Klosterstraße. Eine Empfehlung.
Eine Nudel ist eine Nudel ist eine Nudel, richtig? Falsch. Wer noch nie japanische Buchweizen-Nudeln gegessen hat, sollte das bald tun - und es wäre nicht die schlechteste Idee, es im "Soba-An" in der Klosterstraße 68 zu tun. Wer zur Mittagszeit im eng bestuhlten Gastraum Platz nimmt, bekommt einen Becher warmen Tee serviert und kann sich dann auf der Speisekarte eins von etlichen Soba-Sets aussuchen.
Buchweizen ist normalerweise nicht jedermanns Sache, weil das Mehl in europäischen Backwaren meist seinen starken Eigengeschmack entfaltet und gelegentlich etwas zwischen den Zähnen knirscht. Soba-Nudeln bestehen aber nur zum Teil aus Buchweizen und sind daher milder im Geschmack. Und die Nudeln im "Soba-An" sind etwas ganz besonderes. Sie werden vor Ort handgefertigt und sind wunderbar bissfest, dabei enorm zart.
Serviert werden sie entweder in heißer Brühe oder eiskalt auf einer Bambusmatte - besonders im Sommer ein großartiges Mittagessen. In beiden Fällen gibt es dazu Reiswein, Sojasauce und sehr fein geschnittene Frühlingszwiebeln. Man könnte schon mit diesem "Kake Soba" zufrieden sein - im Mittagsmenü bekommt man aber für zwölf bis 15 Euro noch Tempura (Gemüse oder Garnelen in Backteig), Hähnchen, Schwein, Lachs oder (Special in dieser Woche) marinierten Aal auf Reis dazu. Ein Set, von dem man auf jeden Fall satt wird. Nicht erschrecken: Zum Schluss bringt die Kellnerin eine Kanne, in der sich keineswegs Tee befindet, sondern - wie in Japan üblich - das Kochwasser der Nudeln. Es gilt als sehr gesund und verlängert so das Leben - was die Soba-Nudel in der japanischen Kultur übrigens durch ihre Länge symbolisiert.
