Düsseldorf Gymnasium Schmiedestraße soll Talentschmiede werden

Düsseldorf · Mit einem ambitionierten Schulprofil und der erfahrenen Pädagogin Antonietta Zeoli als designierter Leiterin soll der Start des künftigen Gymnasiums an der Oberbilker Schmiedestraße im August 2017 gelingen. Einstimmig beschloss der Schulausschuss gestern, am Standort der ehemaligen Hauptschule zusätzliche Plätze für die wachsende Zahl Düsseldorfer Gymnasiasten zu schaffen. Ein Signal, das die im Publikum sitzende Zeoli dankbar annahm.

Kultur, Demokratieerziehung, Sprachen und Robotik als besondere Form des Informatikunterrichts sollen ganz unterschiedliche Zielgruppen an die Schmiedestraße locken. "Bildungsaffine Zuwanderer, unter anderem aus der asiatischen Gemeinde, und alteingesessene Oberbilker Kinder gemeinsam zum Abitur zu führen, finde ich faszinierend", sagt Zeoli, die selbst italienische Wurzeln hat. Kein Zufall also, dass das Gymnasium Italienisch von Klasse 6 bis zum Schulabschluss sowie einen Austausch mit der Partnerstadt Palermo anbieten will. Ebenfalls geplant: Chinesisch oder alternativ Latein ab Klasse 8. Damit möglichst viele Schüler nach Oberbilk kommen (75 Anmeldungen sind das Minimum), wird es zudem mit dem Fach Robotik einen Technik-Schwerpunkt geben. Den Standort Oberbilk nennt Zeoli "kosmopolitisch". "Hier werden sich über eine bunt gemischte Schülerschaft völlig unterschiedliche Stadtteile mischen", ist sich die langjährige Vize-Leiterin des Görres-Gymnasiums an der Kö sicher. Im Sinne des Konzepts der "De-Ghettoisierung der Städte" sei die Standort-Entscheidung politisch klug. "Wir werden nicht die Fehler wiederholen, die Frankreich mit reinen Stadtteil-Schulen gemacht hat", beschreibt die künftige Rektorin ihren Ansatz.

Um die bei vielen Schülern und Eltern beliebte Lehrerin hatte es am Görres-Gymnasium zuletzt einen erbitterten Streit gegeben. Die aus Lehrern, Eltern und Schülern bestehende Schulkonferenz des Görres hatte sich - für viele überraschend - gegen die Ernennung Zeolis zur neuen Rektorin ausgesprochen. Jetzt schaut die Lehrerin nach vorne und ist froh "eine Schule ganz neu aufbauen zu dürfen". Dass der Start gelingt, hoffen nun auch die Schulpolitiker. Denn der erste Anlauf war daran gescheitert, dass sich für 2016/17 nur 26 Jungen und Mädchen angemeldet hatten.

(jj)
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