Düsseldorf Gute Geschäfte auf dem Rhein

Düsseldorf · Die Schifffahrtsbetriebe Weisse Flotte und Köln Düsseldorfer teilen sich die Rheinkilometer der Landeshauptstadt. Deren Geschäftsführer beobachten, dass die Kunden heute mehr erwarten als nur eine Fahrt zwischen A und B.

 Oberkassel ist nicht nur in Düsseldorf das teuerste Pflaster. Nirgendwo in NRW werden teurere Mieten gezahlt.

Oberkassel ist nicht nur in Düsseldorf das teuerste Pflaster. Nirgendwo in NRW werden teurere Mieten gezahlt.

Foto: Thomas Busskamp

Kaum hat die Hochsaison für die Personenschifffahrt begonnen, denken Verantwortliche bei der "Köln Düsseldorfer Rhein-Schifffahrt" (KD) schon an den Winter. "Wir müssen uns neue Produkte ausdenken, um unsere Schiffe in der kalten Jahreszeit auszulasten", sagt KD-Vorstand Norbert Schmitz. Das neue Programm heißt "Traumschiff Ahoi" und ist eine komödiantisch-musikalische Dinner-Show, die KD ab November anbieten wird.

Die Boomjahre sind vorbei

Doch jetzt gilt die Konzentration vorerst dem Sommer. "Die Bedeutung von Sonderfahrten wird zwar immer größer", sagt Schmitz, "aber unser Kerngeschäft in Düsseldorf sind die Rundfahrten." Jeden Tag fährt die KD mit ihren Schiffen MS Warstein und MS Heinrich Heine viermal zwischen Medienhafen, Altstadt und Messe. Hinzu kommen eine tägliche Kaffeefahrt sowie Tagesfahrten nach Duisburg und Zons. "Die Boomjahre der 60er und 70er Jahre sind vorbei, als die Gäste schon froh waren, mit einem mitgebrachten Kartoffelsalat Schiff zu fahren", sagt der 58-jährige Schmitz, der mit dem Geschäft in Düsseldorf ganz zufrieden ist.

Die Kunden erwarten heute Service, Essen, Trinken und attraktive Preise. Das hat auch Michael Küffner erkannt, der seit drei Monaten die alleinige Verantwortung über die "Weisse Flotte" trägt. Sein Rezept heißt "all-inklusive". So können die Fahrgäste auf den Linienfahrten zwischen Kaiserswerth und dem Landtag sowie auf den Panoramafahrten zum Festpreis neuerdings so viel trinken, wie sie wollen. "Die Kunden freuen sich über die entspannte Atmosphäre und auch für uns lohnt sich das", erklärt Küffner. Bereits jetzt beobachtet er, dass das Publikum jünger und familiärer geworden ist.

Bis auf einige Sonderfahrten wie "Tatort-Dinner" setzt Küffner mit seinen vier Schiffen stärker als die KD auf seine Laufkundschaft. "Die Eventfahrten haben nachgelassen", sagt er. Das Veranstaltungs-Angebot in der Landeshauptstadt sei zu hoch, zudem meiden Familien hochpreisige Angebote. Einige Partyfahrten, die noch im Programm für diese Saison stehen, will Küffner wegen fehlender Nachfrage künftig nicht mehr anbieten.

Stattdessen möchte er die Linienfahrten, die vor allem die Düsseldorfer nutzen, attraktiver machen. Sein Plan: Ausbau der Anlegestelle in Kaiserswerth. "Der Stadtteil ist attraktiv und beliebt bei Ausflüglern — und trotzdem herrscht um den Steiger meist gähnende Leere." Fehlt nur noch die Zustimmung des Wasser- und Schifffahrtsamtes, die Anlegestelle zu verbreitern und den Platz mit einem neuen Gastronomieangebot zu beleben.

(RP)
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