Publikum wählte Gustafs Premiere in Düsseldorf

Düsseldorf · Erstmals haben die Leser unserer Zeitung am Schauspielhaus einen Preis vergeben: den Gustaf. Janina Sachau und Matthias Leja erhielten den Zuschauer-Preis für die beste darstellerische Leistung der Spielzeit, Stephan Rottkamp für seine Inszenierung der "Bluthochzeit".

 Vom Publikum ausgezeichnet wurden Matthias Leja (l.) als bester Schauspieler, Janina Sachau als beste Darstellerin und Regisseur Stephan Rottkamp für seine Inszenierung von „Bluthochzeit“.

Vom Publikum ausgezeichnet wurden Matthias Leja (l.) als bester Schauspieler, Janina Sachau als beste Darstellerin und Regisseur Stephan Rottkamp für seine Inszenierung von „Bluthochzeit“.

Foto: RP/Christoph Goettert

So sieht Überraschung aus: Als die Schauspielerin Janina Sachau auf die Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses klettert, um ihren bronzenen Gustaf in Empfang zu nehmen, da haben sich feine Lachfalten um ihren Mund geschmiegt, die Augen wirken noch größer als sonst und sagen kann sie nur noch: "Ich zittre - wirklich, ich hab' nicht damit gerechnet."

Preis benannt nach Gustaf Gründgens

Kurz vor Spielzeitende gab es im Düsseldorfer Schauspielhaus jetzt noch eine Premiere: Erstmals haben die Leser unserer Zeitung den Gustaf vergeben - den neuen Zuschauerpreis für die beste Schauspielerin, den besten Schauspieler und die beste Inszenierung. Ausgelobt hat den Preis unsere Zeitung zusammen mit dem Schauspielhaus und die Freunde des Schauspielhauses veredelten ihn noch mit 1000 Euro für jeden Gewinner. Benannt ist der Preis nach dem Düsseldorfer Schauspieler und Intendanten Gustaf Gründgens.

Und auch ein Gustaf vermag ein ganzes Schauspielhaus in Spannung zu versetzen, ganz wie Kollege Oscar vom Film. Denn als Intendantin Amélie Niermeyer und die Leiterin des Kulturressorts unserer Zeitung, Annette Bosetti, ihre Laudationes hielten, die wie Rätsel langsam zu den Gewinnern führten, da lag die Stille wahrer Spannung im Saal. Bis die ersten Ensemblemitglieder erraten konnten, wer gemeint ist und sanft ansteigende Unruhe aus ihren Reihen wie ein Trommelwirbel bis zur Namensnennung führte.

Die Zuschauer haben gewählt

"Spielen für den Gustaf"

Dass den Schauspielern des Düsseldorfer Ensembles das Votum der Zuschauer sehr wichtig ist, berichtete Intendantin Niermeyer: "Wir haben jetzt schon seit Wochen im Haus den Witz gemacht: ,Du spielst ja nur noch für den Gustaf'." Bis zur letzten Sekunde war nichts durchgesickert, das war den Mienen der Gewinner anzusehen - selbst unter Anrechnung ihrer schauspielerischen Fähigkeiten.

(RP)
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