Streit um Arena-Sponsoring in Düsseldorf Grüner Politiker in Düsseldorf hat keine Angst vor Gauselmanns Anwalt

Düsseldorf · Norbert Czerwinski, Sprecher der grünen Ratsfraktion, hatte den neuen Sponsor der Arena Düsseldorf einen dubiosen Partner genannt. Firmengründer Paul Gauselmann (Merkur Spielotheken) hat eine juristische Prüfung veranlasst.

 Norbert Czerwinski hält den Arena-Deal für kein gutes Geschäft.

Norbert Czerwinski hält den Arena-Deal für kein gutes Geschäft.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Fraktionssprecher der Grünen, Norbert Czerwinski, hat keine Angst vor einer juristischen Verfolgung durch Paul Gauselmann. Der Politiker hatte den Gründer und Vorstandsvorsitzenden der Gauselmann-Gruppe einen dubiosen Partner genannt. Das Unternehmen aus Ostwestfalen verdient sein Geld hauptsächlich mit Spielotheken, Spielbanken sowie der Produktion und dem Vertrieb von Spielautomaten. Es ist neuer Namenssponsor der Arena, die für zehn Jahre Merkur Spiel-Arena heißt.

Gauselmann fühlt sich durch die Äußerungen Czerwinskis persönlich beleidigt und lässt durch Rechtsanwälte prüfen, ob er gegen Czerwinski vorgehen kann. Der sieht dies gegenüber unserer Redaktion gelassen. „Da soll Herr Gauselmann mal nachschauen. Dubios bedeutet zweifelhaft oder fragwürdig, und danach darf ich doch wohl fragen.“

Er habe auch nicht Gauselmann persönlich gemeint, sondern sein Unternehmen. Er kenne den 83-Jährigen schließlich gar nicht, zweifele aber daran, dass sich Düsseldorf mit dem Abschluss des neuen Namenssponsorings einen Gefallen getan habe. Der Fraktionssprecher  der Grünen meint vielmehr, „dass das kein guter Deal für Düsseldorf ist“.

Schließlich gehe es bei der Arena um ganz andere Zahlen. Die Stadt habe in den letzten Jahren bis zu 15 Millionen Euro zugeschossen, um die Defizite und den Schuldendienst der Arena zu bezahlen. Jetzt jubelten einige, dass es so viel Geld von Gauselmann gebe, dabei hätte man ohne Arena viel mehr Geld für den Sport zur Verfügung gehabt. Gauselmann zahlt 3,75 Millionen Euro im Jahr, davon gehen 550.000 Euro an Düsseldorfer Sportvereine.     

Anders als die FDP, die nach der Sommerpause auch über eine mögliche Rückabwicklung des Vertrags mit der Gauselmann-Gruppe in Ratsgremien diskutieren will, stellen die Grünen eine Anfrage zur Abwicklung des Geschäfts. „Wir sind unglücklich darüber, wie es gelaufen ist“, sagt Czerwinski. Im Stadtrat stimme man über die Umbenennung einer Sackgasse ab, aber eine solch wichtige Entscheidung sei kurzfristig in einer Aufsichtsratssitzung der Stadt- und Messetochter DCSE behandelt worden.  

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