Düsseldorf Grüne kritisieren Konzept für Christliche Schulen

Düsseldorf · CDU und FDP stimmen im Rat für die Neuordnung der Finanzen, Grüne und Linke dagegen. Die SPD enthält sich.

Bereits im Vorfeld der nicht-öffentlichen Diskussion hatten sich die Einschätzungen der Fraktionen abgezeichnet. Während für Florian Tussing (CDU) und Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) das von Kämmerer Manfred Abrahams präsentierte Konzept "eine gangbare und wirtschaftlich stabile Lösung im Sinne von Eltern und Schülern darstellt", bleiben vor allem die Grünen auf Distanz. "Einerseits soll die Stadtsparkasse neun Millionen Euro an die Stadt ausschütten, andererseits wird bei diesem Konzept in Kauf genommen, dass dieses Institut bei seinem Ausstieg aus der Schulfinanzierung offenbar mehr als fünf Millionen Euro verliert", kritisiert Schulausschuss-Vorsitzender Wolfgang Scheffler (Grüne).

Die Frage müsse erlaubt sein, ob es am Ende nicht besser wäre, einen Verein, der nicht zahlungsfähig sei, in die Insolvenz gehen zu lassen. Seit mehr als anderthalb Jahren befindet sich der Freundeskreis Rheinisch-Bergischer Verein Freie Christliche Schulen (FCS), dem die Gebäude der evangelisch orientierten Freien Christlichen Gesamtschule und des Freien Christlichen Gymnasiums gehören, in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Die Düsseldorfer Stadtsparkasse, die vor allem die Immobilien des Gymnasiums finanziert hatte, stellte seinerzeit ihre Darlehen fällig, weil der FCS bei der Rückzahlung in Verzug geraten war. Dies löste den politisch umstrittenen "Heimfall" aus. Die Stadt übernahm das Gebäude sowie die damit verbundenen Lasten in einer Höhe von rund 25 Millionen Euro.

"Die Commerzbank will die Gesamtschule weiter finanzieren. Hier einen weiteren Heimfall oder gar eine Insolvenz der FCS auszulösen mit der Folge, dass Schüler und Eltern nicht wissen würden, wie und wo es weitergeht, ist keine Alternative", sagt Strack-Zimmermann. Freilich wollten die Liberalen sicher gestellt wissen, dass der frühere FCS-Vorstand Wolfgang Frommann in den aktuellen Strukturen "keinerlei Rolle" mehr spiele.

Erleichtert ist Gesamtschulleiterin Friederike Schmidt. "Wir haben mit der Commerzbank gut zusammengearbeitet. Das funktioniert." Nach ihren Angaben haben sich 50 Schüler für die fünfte Klasse angemeldet. Für Schulpflegschaftsvorsitzenden Bernd Tischkewitz ist wichtig, "dass jetzt nach innen und nach außen Ruhe reinkommt".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort