Schulbeginn in Düsseldorf Großkampftag im Schreibwaren-Handel
Düsseldorf · Wer in diesen Tagen den Schreibwarenladen des Ehepaares Schmitz an der Westfalenstraße in Rath betritt und nicht ein dringendes Anliegen hat, zieht sich in der Regel ganz schnell zurück. Denn in der Woche nach Schuljahresbeginn herrscht in dem Geschäft, in dem es sonst eher beschaulich zugeht, der Ausnahmezustand.
Ausgestattet mit langen Materiallisten stürmen Eltern und Schulkinder den Raum und wollen die Ausstattung für den Schulbesuch vervollständigen. Dazu gehört beispielsweise Marius (9), der neben den üblichen Heften auch nach einer klaren Aktenhülle, einem wasserlöslichen Folienstift und einem Schwamm sucht und hier fündig wird.
"Wir erhalten von den umliegenden Schulen vorab immer Listen mit den Dingen, welche die Schüler im neuen Schuljahr benötigen. Wir können die Materialien bestellen und haben sie dann in der Regel vorrätig", sagt Karin Schmitz.
Unermüdlich hilft sie den Kunden weiter, erklärt was sich hinter Bezeichnungen wie B4 bei Bleistiften (der Härtegrad) oder 3R bei Heften (die Größe und Art der Linierung) verbirgt und füllt zwischendurch noch rasch die Regale neu auf. Diese leeren sich aber schnell wieder, denn bis zu 6000 Schulhefte werden in den nächsten Tagen über den Ladentisch gehen.
"Ich komme sehr gerne hierher, da man wirklich alles bekommt und man gut und freundlich beraten wird", sagt Kundin Yasmina Jaha. Derweil steht Tochter Nada bei Wilfried Schmitz an, der mit einer speziellen Maschine passgenau Schulbücher einbindet. Nachdem die Kunden für diesen Service am Mittwoch bis zu einer Stunde anstanden, hat er sich nun eine zweite Maschine besorgt.
Schließlich rechnet er mit rund 1500 Büchern, die er in der nächsten Zeit einbinden soll. "Das ist ein tolles System, denn die Bücher sehen perfekt aus und mit 1,50 Euro pro Buch ist es auch noch kostengünstig", sagt Anke Kleefisch.
Obwohl ununterbrochen die Türklingel geht, bleibt das Ehepaar Schmitz gelassen und freundlich. Echte Profis eben, denn seit 46 Jahren betreiben sie schon ihren Schreibwarenladen. "Das sind unsere umsatzstärksten Tage, da kann das Weihnachtsgeschäft nicht mithalten", sagt Winfried Schmitz.
