Düsseldorf Großeinsatz bei Gefahrgut-Unfall: Bahnstrecke gesperrt

Düsseldorf · Am Dienstagabend hat es einen Gefahrguttransporter-Unfall gegeben. Drei mit 50 Tonnen des hochentzündlichen Gas Propylen gefüllte Kesselwagen sind auf dem Rangierbahnhof Derendorf an der Rather Straße entgleist. Ein Waggon kippte um. Der Zugverkehr wurde in beide Richtungen gesperrt

Gefahrgut-Unfall bei Bahn in Düsseldorf
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Gefahrgut-Unfall bei Bahn in Düsseldorf

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Die stark befahrene Strecke zwischen Düsseldorf und Duisburg wurde nach Angaben der Deutschen Bahn zeitweise vollständig gesperrt. Die Bahn leitete Nah- und Fernverbindungen um und setzte auch Busse und Taxen ein. In der gesamten Region kommt es durch den Unfall zu erheblichen Verspätungen.

Rund um die Einsatzstelle kam es auch zu erheblichen Verkehrsstörungen mit Stau. Teile der Rather Straße, der Münster Straße und der Toulouser Allee waren für den Verkehr gesperrt.

Wie die Feuerwehr berichtet, war der betroffene Güterzug mit insgesamt elf Kesselwagen im Verbund auf der Schiene unterwegs. Die Deutsche Bahn betonte, dass der entgleiste Zug nicht zu ihrem Unternehmen gehört. Verletzte gab es zunächst keine.

Die Rettungskräfte richteten sich auf eine lange Nacht ein. Denn die Waggons können nicht ohne Weiteres geborgen werden. Der dafür nötige Spezialkran befand sich am Dienstagabend noch in Leipzig.

Bauarbeiter hörten lauten Knall

Gegen 18.45 Uhr haben die Einsatzkräfte den Evakierungsbereich ausgeweitet: das Parkhaus der anliegenden Supermarktkette "Kaufland" wurde gesperrt. Viele Kunden kamen mit ihren Einkäufen nicht mehr zu ihren Autos. Auch die Baustelle der Fachhochschule am Campus Derendorf wurde geräumt.

Der Bauleiter Hakan Cimin berichtet: "Wir waren mit 25 Leuten bei der Arbeit, als wir einen lauten Knall hörten. Kurz darauf wurden wir informiert, dass leichtentzündliches Material im Spiel ist und wir die Baustelle sofort verlassen müssen." Leserin Jay Johnson schreibt auf unserer Facebook-Seite: " Ich saß auf dem Balkon. Ist direkt vor meiner Nase passiert. Ich habe gedacht, die Welt geht unter. So laut war das."

Die Feuerwehr ist mit drei Löschzügen, Sonderfahrzeugen und dem Rettungsdienst vor Ort. Der Notfallmanager der DB, das Umweltamt und die Bundespolizei sind ebenfalls am Unfallort. Zur Unterstützung hat sie die Werksfeuerwehren, unter anderem vom ChemPark, zugegen.

Am Abend trat nach Informationen der Feuerwehr kein Gas aus dem umgekippten Kesselwagen aus. Die Feuerwehr überwacht und sichert den gesamten Bereich. Ob das brennbare Gas abgepumpt werden muss, war zunächst unklar.

Zu dem in den Waggons enthaltenden Gas informierte die Feuerwehr über ihre Facebook-Seite: "Propylen ist wenig giftig, wirkt aber bei hoher Konzentration narkotisierend und erstickend. Bei Austritt aus dem Tank sammelt sich Propylen am Boden an, da es schwerer als Luft ist. Dann besteht auch eine hohe Brand- und Explosionsgefahr."

Auf Twitter und Facebook berichten Anwohner, dass sie aufgefordert wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

@rponline @nerotunes War verdammt laut und ich war froh weg zu sein... pic.twitter.com/j7l8gZ5AQu

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