<P>Vor einer Großbildleinwand auf der Bismarckstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs hatten sich rund 4.000 Griechen versammelt, um das Spiel zu verfolgen. Optimismus pur - an eine Niederlage hatte hier niemand geglaubt. So oder so: "Wir feiern hier die ganze Nacht", sagt Menelaos Chrysidis (29).

Dauerstress hinterm Tresen. Kellner Petros Patentalis (28) hatte trotzdem immer ein Auge auf die Leinwand, während mehr als 5000 Fans ein Fass nach dem anderen leerten. Nicht nur Griechen, sondern hauptsächlich Deutsche hatten sich im Akropolis an der Dominikanerstraße versammelt. Während die Jungs von der Imbissbude blau-weiße Trikots mit der Nr.19 von Michalis Kapsis trugen und ab und zu Gyros servierten, ging der Blick bei allen zum Bildschirm. "Hellas!", skandierten sie, sobald ein Grieche am Ball war. Es gab nur Flaschenbier, und der Ouzo war schon kalt gestellt. Für alle Fälle.

Nach dem Schlusspfiff bildeten sich immer wieder spontane Autocorsos, die durch die jubelnder und hupender weise durch das Stadtgebiet zogen. Die Polizei beschränkte sich darauf, den Verkehr zu regeln.