„Gravel & Cross“-Festival in Düsseldorf Galoppbahn wird zur Radrennstrecke

Düsseldorf · Keine Pferde, sondern Radrennfahrer kämpfen am Wochenende beim „Gravel & Cross“-Festival auf dem Grafenberg um den Sieg. Nach der Premiere soll sich die Cyclocross-Veranstaltung dauerhaft auf der Rennbahn etablieren.

 Am Wochenende stehen auf der Galopprennbahn auf dem Grafenberg ausnahmsweise keine Pferde, sondern Radrennfahrer beim „Gravel & Cross“-Festival im Mittelpunkt.

Am Wochenende stehen auf der Galopprennbahn auf dem Grafenberg ausnahmsweise keine Pferde, sondern Radrennfahrer beim „Gravel & Cross“-Festival im Mittelpunkt.

Foto: RP/Veranstalter

In Belgien ist Cyclocross bereits zum Publikumsmagneten geworden. Bis zu 30.000 Zuschauer kommen zu den großen Rennen und fühlen sich dort zwischen Gravel- und Crossrädern dank einer Mixtur aus Bier, Pommes mit Sand und Mayonnaise bestens unterhalten. In Deutschland ist die Sportart, ursprünglich als Querfeldeinradsport bekannt geworden, noch längst nicht so weit. Aber das soll sich an diesem Wochenende ändern.

Sechs Wochen nach dem Rennen „Rund um die Kö“ steht das Veranstalterteam aus Cycling Club Düsseldorf, Destination X und Schicke Mütze erneut an der Bande, um eine zweite Radsportveranstaltung in Düsseldorf zu etablieren. Unter dem Namen Querfeldrhein hat es sich vorgenommen, Cyclocross, den Vorreiter des Gravelbikens, wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Dass die Sportart in den vergangenen Jahren ein Schattendasein verbrachte, ist für die Organisatoren angesichts des Erfolgs des Gravelbikes unverständlich, denn die Kombination aus Rennrad und geländegängigem Reiserad gilt zurzeit weltweit als größter Radtrend neben dem E-Bike.

„In Düsseldorf gibt es für so eine Veranstaltung keinen besseren Ort als die Galopprennbahn – einer der schönsten Flecken der Stadt“, sagt Carsten Wien vom Veranstalterteam. Wo also sonst Sportpferde um den Sieg und Preisgeld galoppieren, werden an diesem Wochenende auf einem 2,6 Kilometer langen Kurs ambitionierte Radprofis, aber auch Amateure beim „Gravel & Cross“-Festival ihre Runden drehen. Und die Rennbahn auf dem Grafenberg ist dafür bestens geeignet: Einerseits wegen der Tribünen und den Gastronomieständen, um die Zuschauer einzubinden. Andererseits und hauptsächlich wegen ihrer unterschiedlichen Bodenbeläge und wegen der Struktur des Geländes, denn diese bieten die Grundlage für eine abwechslungsreiche Strecke.

Diese führt nicht nur über das Geläuf der Rennbahn, sondern etwa auch durch den sandigen Führring und über natürliche Hindernisse. Die Teilnehmer werden deswegen auch mal absteigen und ihr Rad kurz tragen müssen – und ganz sicher werden sie nach dem Rennen anders aussehen als beim Start. „Bei kaum einer anderen Sportart wird man so dreckig wie beim Cyclocross“, sagt Wien. Das Wetter zurzeit wird seinen Teil zusätzlich dazu beitragen: „Wenn es die Tage vorher regnet und am Samstag und Sonntag trocken ist, damit die Zuschauer nicht nass werden, ist es für uns optimal“, sagt Wien.

Zum Premieren-Wochenende rechnen die Veranstalter nicht mit Zuschauerzahlen wie in Belgien. Es haben sich zwar Besucher und Starter aus Belgien und auch aus der Niederlande angekündigt, aber am Anfang wären die Organisatoren schon mit 1500 Zuschauern zufrieden. Vielmehr ist ihnen daran gelegen, dass sich das Festival in den nächsten fünf Jahren weiterentwickelt und in der Szene etabliert. „Ich denke, dass ein oder zwei Events eine tolle Möglichkeit sind, die Wintermonate zu überbrücken, wenn keine Pferderennen stattfinden. Damit könnte man für Belebung sorgen“, sagt Wien, der aber auch für die erste Auflage guten Sport verspricht, nicht nur weil Profis wie Heinrich Haussler ihre Zusage gegeben haben: „Beim Cyclocross gibt man die ganze Fahrt Vollgas. Bei uns sagt man dazu auch ,Fahren an der Kotzgrenze’.“

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