Düsseldorf Graffiti-Künstler könnten Skaterpark in Eller nutzen

Düsseldorf · Noch in diesem Jahr sollen Skater den neuen Park in Eller endlich nutzen können. Das 3800 Quadratmeter große Gelände könnte dann auch für Graffiti-Künstler interessant werden: Die Stadt prüft, ob im Park Möglichkeiten für legale Spraykunst geschaffen werden können.

 Der Skaterpark in Eller, hier in einer Animation der Stadt.

Der Skaterpark in Eller, hier in einer Animation der Stadt.

Foto: Stadt Düsseldorf

Das sagte der zuständige Dezernent Hans-Georg Lohe in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses.

Wegen der Nähe zwischen Skater- und Graffiti-Szene böte sich an, beides im Park zu verknüpfen, hatte zuvor Stefan Wiedon (CDU) angeregt. Grund für die Diskussion war eine Anfrage der Linken: Sie wollte wissen, ob die Stadt weitere Standorte für legale Graffiti-Kunst ausgemacht hat. Die Flächen könnten dann von Vereinen wie Farbfieber oder Verbunt genutzt werden. Letzterer sollte der Stadt deshalb auch bei der Suche nach Flächen helfen und Vorschläge machen, wie legales Sprayen möglich gemacht werden kann. Das ist aber gar nicht so einfach: Freie Flächen gibt es zwar, es gibt jedoch zahlreiche Einschränkungen. In Wohngebieten gebe es zum Beispiel oft Beschwerden über Geruchsbelästigung, außerdem stellen Bürgersteige, Radwege und ruhender Verkehr häufig ein Hindernis für die Sprayer dar, sagte Lohe. Verbunt hat der Stadt dennoch eine Wand im öffentlichen Raum und die Errichtung eines Lackparks vorgeschlagen. Dabei werden Betonwände nur dafür aufgebaut, damit Künstler sie besprühen können.

Diesen Vorschlag sahen die Politiker im Ausschuss jedoch kritisch: "Die Idee ist doch, dass existierende Flächen von Graffiti-Künstlern gestaltet werden. Wände extra dafür aufzustellen geht überhaupt nicht in diese Richtung", sagte Clara Gerlach von den Grünen. Das verstand der Kulturdezernent zwar, er wies jedoch erneut auf die Schwierigkeit hin, legale Flächen überhaupt zu finden. Er appelliert deshalb auch an Hauseigentümer, die Wände gerne durch legale Kunst verschönern lassen wollen, sich beim Kulturamt zu melden. Die CDU drängte zudem darauf, dass die Motive der Kunstwerke auch kontrolliert werden müssten - und verwies damit auf einen Fall in Garath, wo im Sommer bei einem Sprayer-Wettbewerb Bilder, die die Gewaltszenen beim G 20-Gipfel in Hamburg verherrlichten, unkontrolliert an die Wand gebracht wurden.

(lai)
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