Düsseldorf Grafenberger Klinik arbeitet für Gesundheitsorganisation
Düsseldorf · Als WHO-Kooperationszentrum soll das LVR-Klinikum sich um die Qualität psychiatrischer Arbeit in der ganzen Welt kümmern.
Das LVR-Klinikum darf sich ab jetzt mit einem neuen Logo schmücken, und zwar mit dem der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Denn als Kooperationszentrum der Organisation wird die psychiatrische Klinik der Heinrich-Heine-Universität in den kommenden vier Jahren die WHO bei ihrer Arbeit unterstützen. Bei einem Symposium im Haus der Universität wurde die neue Partnerschaft gestern offiziell besiegelt.
"Die Psychiatrie steht in den kommenden Jahren vor gewaltigen Herausforderungen. Die Qualität psychiatrischer Behandlungsmethoden und Versorgungsstrukturen wird angesichts der Verbreitung psychischer Erkrankungen zu einem immer wichtigeren gesellschaftlichen Thema", sagt Wolfgang Gaebel, Ärztlicher Direktor des LVR-Klinikums.
Und genau diesen Herausforderungen wird sich die Düsseldorfer Klinik stellen: Denn sie soll sich vor allem mit dem Qualitätsmanagement in der psychiatrischen Versorgung befassen. Dazu gehört zum Beispiel, weltweit besser über psychische Erkrankungen zu informieren und so Vorurteile gegenüber Betroffenen und ihren Angehörigen abzubauen. Ebenso wird man von Düsseldorf aus einen Blick auf die Lehre der Psychiatrie werfen.
Die wohl wichtigste Aufgabe der Ärzte der Klinik wird es aber sein, die "International Classification of Diseases" (ICD) im Kapitel "Psychische- und Verhaltensstörungen" inhaltlich zu erweitern. Die ICD ist ein weltweit gültiger Katalog zur Hilfe bei der Diagnose von Krankheiten und listet etwa Symptome und ihre möglichen Ursachen auf. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Klinikum in Grafenberg immer wieder zur Erweiterung der ICD im Bereich der Psychiatrie beigetragen.
Wohl auch deshalb wurde das Klinikum nun von der WHO ausgewählt, die vor der Ernennung von Partnern in einem langen Verfahren die jeweiligen Kompetenzen von beteiligten Kliniken prüft. Das betonte gestern auch WHO-Europachef Matthijs Muijen: Die Gesundheitsorganisation, die selbst keine Forschung betreibt, brauche die beste und professionellste Unterstützung. Und für den psychiatrischen Bereich sei diese nun mit dem LVR-Klinikum in Düsseldorf gefunden worden.