Corona-Krise in Düsseldorf 13 Corona-Fälle bei vorsorglichen Reihentests in Altenheim identifiziert

Düsseldorf · Die Graf-Recke-Stiftung hat in ihren Senioreneinrichtungen in Düsseldorf-Unterrath 250 Corona-Tests ohne konkreten Anlass abgenommen. 13 Mitarbeiter und Bewohner ohne Symptome wurden positiv getestet. Das Ergebnis dürfte der Debatte um die Düsseldorfer Teststrategie neuen Auftrieb geben.

Symptome und Test - so erkennt man das Coronavirus
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Foto: dpa/Arne Dedert

In den Senioreneinrichtungen der Graf-Recke-Stiftung im Stadtnorden sind bei einer zunächst anlasslosen Reihentestung 13 Mitarbeiter und Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das teilte die Stiftung am Pfingstwochenende mit. Zwölf Fälle betreffen die stationäre Einrichtung „Zum Köngishof“. „Allen Betroffenen geht es gut, niemand hat Symptome, allerdings sind Besuche vorerst nicht möglich“, sagt Marek Leczycki, Pandemiekoordinator der Stiftung. Eine Corona-Isolationsstation für die betroffenen Bewohner wird voraussichtlich am Dienstag in Betrieb genommen. Für Leczycki stützt das Ergebnis „die Annahme einer signifikanten Dunkelziffer bei Covid-19-Erkrankungen – auch außerhalb der eigenen Einrichtungen“. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt hat die Stiftung bislang 250 Menschen im Königshof, im Quartiershaus Am Röttchen sowie im ambulanten Pflegedienst „recke:mobil“ getestet. Diese Reihenscreenings werden fortgeführt, ebenso sollen Tests in weiteren Einrichtungen und Wohnhäusern des Heilpädagogischen Verbunds aufgenommen werden, sagte Leczycki.

Die Ergebnisse aus der Graf-Recke-Stiftung dürften der Debatte um die Düsseldorfer Test-Strategie neuen Auftrieb geben. Politiker fordern von der Stadt, die vorhandene Kapazität von bis zu 800 Tests pro Tag tatsächlich auch auszuschöpfen. Bislang gab es – im Durchschnitt der letzten 30 Tage – nur 180 Tests täglich. „Die Stadt muss endlich bereit sein, jeden zu testen, der das wünscht. Wir schützen damit Leben, indem wir das Risiko unerkannter Ansteckungen mindern“, sagt der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses Andreas-Paul Stieber (CDU).

Das Gesundheitsamt hatte in der vergangenen Woche sämtliche Betreiber von Pflegeeinrichtungen angeschrieben und anlasslose Reihentests („aktive Fallfindung“) offensiv angeboten.

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