Gourmet-Festival 2017 in Düsseldorf Essen, trinken, schauen

Düsseldorf · Wer auf dem Gourmet-Festival gerolltes Eis anbietet, kann sicher sein, dass sich bald eine Menge Schaulustiger vor dem Stand versammelt. Mit gebanntem Blick verfolgen sie, wie die Mitarbeiter mit Spachtel und Handschuhen die cremige Masse auf einer Eisplatte zu eindrucksvollen Rollen verarbeiten.

Gourmet-Festival 2017 in Düsseldorf: Schlemmen auf der Kö
9 Bilder

Schlemmen beim Gourmet-Festival 2017 auf der Kö

9 Bilder

Zusammen mit einem Kollegen wartet Dirk Börnert am Stand von Grindhouse Burgers mit einer Flasche Bier auf seinen kleinen Burger mit Speck und schwarzem Brötchen. "Ich halte immer Ausschau nach Food-Festivals", sagt der 30-jährige Projektmanager. Zuletzt war er deswegen in Hagen. "Es gibt hier eine sehr gute Auswahl und ein deutlich anderes Publikum. Typisch Düsseldorf, dass am Eingang ein Teppich liegt", findet er und schmunzelt. Einige Meter weiter verspricht das Füchschen "Feine Biere für Gourmetfüchse". Die Tische dort sind gut besetzt, es herrscht gut gelaunte Party-Stimmung. An einem weißumhüllten Tisch des Victorian-Standes stochert eine ältere Dame in der geschmorten Ochsenbacke mit getrüffelten Waldpilzen mit Selleriepüree und Getreide zu sechs Euro. Viel mehr Appetit brachte ein Gast von dem Fleischhändler Don Carne mit. Das "Meat Lovers Spezial" zu 20 Euro "mit Scheiben vom irischen Rinderfilet, der irischen Dry Agend Hüfte sowie Tranchen von australischen Rib Eye mit Wildkräuter-Salat und Kürbis" aß der Mann angeblich gleich zweimal hintereinander.

Auf viel Interesse stößt auch der Stand von Tunatech, einer Ausgründung der Uni Düsseldorf. Die Biologen arbeiten mit dem Restaurant Arabesq zusammen. In der Vitrine haben sie einen 1,60 Meter und 75 Kilo schweren Blauflossen-Thunfisch ausgestellt. Der Fisch wird zartrosa in Weinblatt und Sesamkruste mit schwarzem Salz zu sieben Euro serviert. "Wir rotieren", sagt Florian Borutta von Tunatech.

 Carolin Mayer, 24, hatte bei Ice Rolls eine Fruit Bomb gekauft. Die Spezialität kannte sie aus New York.

Carolin Mayer, 24, hatte bei Ice Rolls eine Fruit Bomb gekauft. Die Spezialität kannte sie aus New York.

Foto: Sonja Schmitz

Dass Essen hierzulande einen größeren Stellenwert bekommen hat, zeigt sich auch an Anbietern wie BBQ-Fürsten. An ihrem Stand bietet Jesko Dannemann, 25, seine selbstkreierte Trüffelkalbsbratwurst verfeinert mit Parmesan und Olive an. "Ich koche gerne und habe nie eine richtig leckere Bratwurst gegessen, die mich umgehauen hat. Da wollte ich selber eine herstellen", sagt Dannemann, der internationales Management studiert hat.

Christiane Haselbauer, Feliz El und Kornelia Scholz (v.l.) besuchten eine Weinverkostung am Kö-Graben.

Christiane Haselbauer, Feliz El und Kornelia Scholz (v.l.) besuchten eine Weinverkostung am Kö-Graben.

Foto: Anne Orthen

Auf der Bankenseite der Kö haben sich viele internationale Anbieter positioniert. Die Wege sind dort enger. Drei Kollegen einer spanischen Bank sitzen vor dem Kö-Graben bei spanischem Schinken und Rotwein. Ronald Hofmeister schwärmt von der Qualität des Ramon Iberico de Bellota. "Der Schinken wird hier hochprofessionell aufgeschnitten. Das ist in Spanien ein Ausbildungsberuf", sagt der Banker, der mit einer Spanierin verheiratet ist.

Einige Schritte weiter tönt Musik vom Graf-Adolf-Platz. Auf der Wiese spielt eine Band, zwischen den bunten und vielfältigen Foodtrucks sitzen Familien und Freunde gemütlich zusammen, essen, trinken, plaudern und lassen den Tag ausklingen.

Öffnungszeiten Samstag von 11 bis 22 Uhr, Sonntag von 11 bis 21 Uhr, vom Kö-Bogen bis zum Graf-Adolf-Platz

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort