Düsseldorfer Landgericht Golf-Profi Martin Kaymer klagt gegen Porträtmaler

Düsseldorf · Sprunghaft ist der Wert von zwei Porträtgemälden des Wiesbadener Malers Alexander Maurer ("Alex") um das Hundertfache angestiegen. Für zwei gemalte Schwarz-Weiß-Porträts des gebürtigen Düsseldorfer Golf-Profis Martin Kaymer (37) auf Leinwand soll der Maler jetzt aber nicht 100 Euro pro Stück bekommen, sondern soll je 10.000 Euro dafür bezahlen.

 Für zwei gemalte Schwarz-Weiß-Porträts des gebürtigen Düsseldorfer Golf-Profis Martin Kaymer (37) soll der Maler jetzt je 10.000 Euro bezahlen.

Für zwei gemalte Schwarz-Weiß-Porträts des gebürtigen Düsseldorfer Golf-Profis Martin Kaymer (37) soll der Maler jetzt je 10.000 Euro bezahlen.

Foto: Wulf Kannegiesser

Darauf verklagt der Profi-Golfer jetzt den Maler vor dem Landgericht. Der Sportler bemängelt, er sei ungefragt nach Fotos porträtiert worden, pocht auf Unterlassung plus Schadensersatz plus Anwaltskosten. Der Maler dazu: "Ich wäre fast tot umgefallen!"

Der 42-jährige Künstler hat nach eigenen Angaben fast tausend Porträts im Pop-Art-Stil von Filmstars, Prominenten aus Show und Sport und von Automobilklassikern angefertigt. Verkauft er seine meist quadratischen Schwarz-Weiß-Werke über die Galerie seiner Freundin, dann erzielt er selten Preise von mehr als hundert Euro.

Mit dem in Düsseldorf geborenen Profi Martin Kaymer verband den Golf-Fan aber schon 2011 eine besondere Beziehung. Kaymer hatte damals sein erstes international hochrangiges Turnier gewonnen — "und hier nahm niemand Notiz", kritisierte der Maler.

Also hat er sein Sport-Idol kurzerhand in zwei Perspektiven auf Leinwand verewigt, einmal im Profil, einmal von vorne. Kaum bot er die Gemälde im Internet an, ließ der Sport-Profi aber plötzlich über seinen Anwalt von sich hören, machte einen Unterlassungsanspruch geltend, zog vor Gericht und bezifferte den Streitwert für die beiden Bilder mit 20.000 Euro.

Die 12. Zivilkammer des Landgerichts muss nun klären, ob der Maler die Einwilligung des Klägers wirklich brauchte. Immerhin stieg Kaymer nach einer Erfolgsserie kurzzeitig sogar bis an die Spitze der Golfer-Weltrangliste auf, könnte also zumindest vorübergehend als Person der Zeitgeschichte angesehen werden.

Gedanken darüber hatte sich der Maler bisher aber nie gemacht, wie er am Rand der Verhandlung zugab. Er habe sich gefühlt wie vom Donner gerührt, als er mit der Klageforderung konfrontiert wurde. Immerhin habe der Künstler nur einmal Ärger bekommen wegen solcher Porträts, aber damals sei es um den VW-Konzern gegangen, der gemalte Abbilder von Erfolgsmodellen wie Käfer und Golf-GTI untersagen lassen wollte.

Sein Sport-Idol Kaymer bekam der Golf-Fan im Prozess übrigens nicht zu sehen. Kaymer ließ sich durch einen Anwalt vertreten. Das Landgericht will über die Porträt-Klage am 28. November urteilen.

(wuk)
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