Düsseldorf Gewerkschaften fordern 30 Prozent Sozialwohnungen

Düsseldorf · Knapp zwei Wochen, bevor Thomas Geisel (SPD) sein Amt als Oberbürgermeister antritt, haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und der Mieterverein eine gemeinsame Erklärung mit Forderungen zum Düsseldorfer Wohnungsmarkt formuliert.

"Bei allen Neubaumaßnahmen ab 25 Wohnungen muss der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen mindestens 30 Prozent betragen", heißt es in dem Papier, das von DGB-Ortschefin Sigrid Wolf und Mietervereins-Vorsitzender Hans-Jochem Witzke unterzeichnet ist. Weiter heißt es darin: "Preisgedämpfter Wohnraum soll darüber hinaus zu mindestens 20 Prozent errichtet werden."

Das Handlungskonzept Wohnen, dass im vergangenen Jahr von Grünen, FDP und CDU verabschiedet wurde, sieht bislang eine Quote von 20 Prozent für Sozialwohnungen und weiteren 20 Prozent für preisgedämpfte Wohnungen vor. "Fast jeder zweite Düsseldorfer Haushalt kann eine öffentlich geförderte Wohnung beanspruchen. Tatsächlich sind nur noch rund sechs Prozent des Wohnungsbestandes in der Bindung. Deshalb ist die Forderung nach 30 Prozent bei künftigen Neubauten mehr als vertretbar und notwendig", erklärte die Vorsitzende des DGB- Stadtverbandes Sigrid Wolf.

Die Zweckentfremdung von Wohnraum soll dagegen per Verordnung untersagt werden, so die Forderung. Außerdem solle dem Leerstand "nicht mehr zeitgemäßer Bürogebäude" zum Beispiel in Friedrichstadt durch Umbau zu Wohnungen begegnet werden. Hans-Jochem Witzke bekräftigte seine Forderung, pro Jahr 2000 neue Sozialwohnungen zu errichten. Der DGB vertritt in Düsseldorf 36 000 Menschen in den Einzelgewerkschaften, der Mieterverein hat 32 000 Mitglieder.

(RP)
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