71-Jähriger in Düsseldorf getötet Gewalttat: Kämpfte das Opfer mit dem Täter?

Düssedorf · Seine Familie fand den Toten, als sie ihm wie jeden Tag abends das Essen bringen wollte. Kripo entdeckte Kampfspuren. Es gibt noch keine Hinweise auf den Täter oder das Motiv.

71-Jähriger in Düsseldorf getötet: Gewalttat: Kämpfte das Opfer mit dem Täter?
Foto: Hans-Juergen Bauer

Seit Donnerstag versucht die Kriminalpolizei herauszufinden, warum und von wem der 71-jährige Hasan H. in seiner Wohnung an der Unterrather Hiddenseestraße erschlagen worden ist. Derzeit gibt es keinerlei Hinweise auf den Täter oder das Motiv - aber die Sachlage ist klar: "Es handelt sich um ein vorsätzliches Tötungsdelikt", sagte Staatsanwalt Martin Stücker gestern, als er gemeinsam mit dem Leiter der Mordkommission "Hiddensee", Ralf Finke, die Einzelheiten des Verbrechens beschrieb.

Danach hat die Familie des Toten am Dienstagabend wie immer den Mann besucht, um ihm seine Mahlzeit zu bringen. Als er nicht öffnete, schaute der Sohn von der hinteren Seite des Hauses durchs Fenster der Erdgeschoss-Ein-Zimmer-Wohnung und sah seinen Vater leblos auf dem Boden liegen.

Die alarmierte Feuerwehr kam mit Notarzt, verschaffte sich Zugang zum Haus - und der Mediziner konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Wenig später nahmen Fachleute der Kripo den Fundort unter die Lupe und kamen sehr schnell zu eindeutigen Erkenntnissen: Offenbar hat in der Wohnung ein heftiger Kampf stattgefunden, und das Opfer war mit "stumpfer und scharfer Gewalt" (so die Kripo) getötet worden.

Nähere Einzelheiten werden in solchen Fällen nicht genannt, weil man in späteren Vernehmungen mit Verdächtigen deren Glaubwürdigkeit anhand korrekter Aussagen messen kann. Ob es sich um einen Raub handelte, ist ebenfalls nicht klar. Es fehlen zwar Gegenstände aus der Wohnung, aber nichts von Wert, heißt es.

Fest steht auch, dass die Wohnungstür nicht mit Gewalt geöffnet worden ist und sich der Täter auch nicht über das Fenster im rückwärtigen Teil der Wohnung Einlass verschafft hat. Als die Familie des Opfers kam, war die Tür zur Wohnung nur angelehnt.

Für die Polizei ist es nun von großer Bedeutung, die letzten Kontakte des Toten zu rekonstruieren. Aufgerufen sind Zeugen, die den allein lebenden Mann in den letzten Tagen gesehen haben.

Vor allem will man wissen, mit wem er Umgang pflegte. Nach ersten Aussagen hielt er sich meist in unmittelbarer Umgebung seiner Wohnung in Rath auf.

Hinweise in Zusammenhang mit dem Verbrechen nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 0211 8700 entgegen.

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