Ernährungstipps Gesund durch die Weihnachtstage

Düsseldorf · Die Feiertagszeit ist vor allem die Zeit des Essens. 800 Gramm nimmt der Deutsche im Schnitt über die Tage zu. Wir geben Tipps, wie Sie zuhause und in der Stadt fit, gesund und kraftvoll durch die Saison kommen.

 Die Brüder Philipp (l.) und Tobias Schier wissen, wie man gesund durch den Winter kommt. Sie empfehlen für die kalte Jahreszeit unter anderem Kürbis, Lauch und Grünkohl.

Die Brüder Philipp (l.) und Tobias Schier wissen, wie man gesund durch den Winter kommt. Sie empfehlen für die kalte Jahreszeit unter anderem Kürbis, Lauch und Grünkohl.

Foto: Christos Pasvantis

Wer an Weihnachten denkt, denkt zuerst an Geselligkeit. Zeit auf dem Weihnachtsmarkt und vor dem Christbaum, mit Freunden und Familie. Mit dem zweiten Gedanken geht es dann meistens ans Eingemachte: das Essen. Die Zeit im Dezember und um die Feiertage ist eine des Glühweins, der deftigen, schweren und nicht immer gesunden Ernährung – und der Blick auf die Waage ist im Januar in den seltensten Fällen ein erfreulicher. Es geht aber auch anders. „Wenn man es richtig macht, ist es eigentlich ganz einfach, fit durch den Winter zu kommen“, sagt Tobias Schier, der am Carlsplatz einen Obst- und Gemüsestand betreibt. „Es kommt beim Kochen ganz auf die richtigen Zutaten an.“

Der Lebensmittelexperte folgt einer simplen Regel: „Ich esse immer das, was gerade Saison hat. Warum sollten wir gegen die Natur arbeiten?“ Für die Weihnachtssaison bedeute das: „Im Moment gibt es viel Wurzelgemüse. Kürbis, verschiedene Möhren- und Beetesorten.“ So empfiehlt Schier ein relativ simples, gesundes Gemüsegericht: In Scheiben und Würfel geschnittene Kartoffeln, Möhren – die gibt es übrigens auch optisch ansprechend in gelb, braun und schwarz – und Pastinaken auf dem Backblech. „Das ganze kann man marinieren, zum Beispiel mit ein bisschen Öl, Curry, Zitrone und Meersalz. Geht total einfach und ist sehr gesund.“ Für die Kartoffel, die gerade in Zeiten der Low-Carb-Trends einen schlechten Ruf genießt, bricht er eine Lanze: „Kartoffeln sind super gesund. Das Problem ist, dass sie oft falsch und mit viel tierischen Fetten zubereitet werden.“

Auch beim Salat biete sich an, auf altbewährtes Zurückzugreifen „Da darf es im Winter gerne etwas bitteres wie ein Feldsalat sein“, findet Schier. Mit Heidelbeeren, Granatapfelkernen und Baby-Kiwis (siehe Foto) lässt dieser sich mit geringem Zeitaufwand toll anrichten und ist damit auch für das Weihnachtsessen geeignet.

 Im Trend auf den Märkten: Francesco Lagerin mit seinem Flammlachs.

Im Trend auf den Märkten: Francesco Lagerin mit seinem Flammlachs.

Foto: Christos Pasvantis

In Sachen Fleisch eignet sich statt fettem Gänsebraten auch ein mageres Stück Kasseler. Auch fleischfrei gibt es Alternativen: „Aus Seitan oder Tofu gibt es mittlerweile in vielen Märkten Produkte, die so gut sind, dass viele den Unterschied zu ,richtigem’ Fleisch gar nicht schmecken“, sagt Sascha Schalthöfer, der den Foodblog „Think Vegan“ betreibt und auch Kochbücher herausgibt. Bei ihm kommen an Weihnachten Knödel, Rotkohl und eine vegane Kohlroulade auf den Tisch. Auch bei den Keksen gibt es für ihn Potenzial: „Wenn Sie den Zucker wegnehmen, dann sind die allermeisten Probleme schon gelöst. Davon essen wir nämlich gerade im Winter viel zu viel.“ Wenn er Plätzchen backt – und das tut der leidenschaftliche Koch gerne –, benutzt er stattdessen Kokosblütenzucker. „Das ist für mich die gesündere Wahl.“

Gesunde Alternativen gibt es aber auch unterwegs auf dem Weihnachtsmarkt. Total im Trend liegt Flammlachs. „Die Leute lieben unseren Fisch“, sagt Emely Lagerin, die mit ihrem Stand am Weihnachtsmarkt vor dem Kö-Bogen steht. Der Lachs kommt aus Norwegen, wird vor Ort auf Buchenholz gegrillt und beispielsweise mit einem Honig-Senf-Dill-Dressing serviert – kalorienärmer geht es auf dem Weihnachtsmarkt kaum. Wer Herz, Kreislauf und Stoffwechsel stärken will, kann statt gebrannter Mandeln auf Maronen und Esskastanien zugreifen.

 Feldsalat mit Heidelbeeren, Kiwis und Granatapfelkernen.

Feldsalat mit Heidelbeeren, Kiwis und Granatapfelkernen.

Foto: Christos Pasvantis

Gegen Grippe, Müdigkeit und ein schlappes Körpergefühl helfen Säfte und Tee. „Jeder kann sich zuhause ohne viel Aufwand ein Getränk mit Zitrone oder Grapefruit machen“, sagt Eva Adamidou, die einen Saftladen am Carlsplatz besitzt. Bei ihr gehen momentan vor allem rote Säfte, oft mit Roter Beete, über die Theke. Für daheim kann sie Ingwertee empfehlen: „Der ist sehr gut für das Immunsystem. Und für den Geschmack kann man ein bisschen Minze dazugeben.“

Damit ist man im Übrigen auch für den Glühwein bestens gerüstet: Ingwer gilt als einer der weltbesten natürlichen Katerkiller.

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