Kunstprojekt in Düsseldorf Markus Ambach hat weitere Ideen fürs Bahnhofsviertel

Projektmacher Markus Ambach und Unterstützer wollen im Quartier weiterarbeiten.

 Markus Ambach in einer Kunstinstallation

Markus Ambach in einer Kunstinstallation

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Wenn demnächst die gute Stadtplanungs-Fee kommt und den Künstler und Projektmacher Markus Ambach fragt, welche drei Dinge er rund um den Hauptbahnhof verwirklichen möchte, dann ist er gut vorbereitet. Bei der hochrangig besetzten Podiumsdiskussion im Central zählt er am Samstag auf: Schön wäre ein Club unter dem Worringer Platz sowie eine dauerhafte Nutzung der Botschaft ebenda, bevor der nächste Investor kommt und das Objekt lukrativ umnutzt – sowie drittens eine Patenschaft für den Mintrop­platz unter Führung der zuständigen Bezirksvertretung 3, damit die dort lebenden Menschen vom Rand der Gesellschaft nicht verdrängt werden.

Ambach will Stadtentwicklung durch Kultur voranbringen, sein Projekt „Von fremden Ländern in eigenen Städten“ hat gezeigt, wie das gehen kann. Bilder, Projektionen, Rundgänge haben verschönert und die eigene Lebenswelt im Viertel den Menschen begreifbarer gemacht. Mit einem Rundgang, Vorträgen und Diskussionen wurde jetzt der Epilog vollzogen. Der aber soll in die Zukunft führen, „um das Quartier lebendig und die Vielfalt zu erhalten“, wie Schauspielhaus-Intendant Wilfried Schulz sagte. Zur Vielfalt gehören alle Menschen im Quartier, das wurde mehrfach deutlich betont. Denn Spannungsfelder sind programmiert. Hinter dem Hauptbahnhof entsteht das Grand Central mit mehr als 1000 Wohnungen, gleich in der Nähe ist der Worringer Platz. Neben dem Hauptbahnhof wachsen drei Hotels in die Höhe, nur einen Steinwurf entfernt ist der Mintropplatz. Diakonie-Chef Torsten Nolting, Moderator der Diskussion unter anderem mit OB Thomas Geisel und Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, erklärte sich bereit, die Patenschaft über den Platz zu übernehmen. Es dürfe nicht sein, dass es ein paar Meter entfernt von den Hotels eine Grenze wegen der Trinker und Obdachlosen gebe, sagte Dirk Sauerborn von der Lobby für Demokratie. „Sie können auch nicht irgendwohin gehen, denn dies ist ihr Platz.“

Lob erhielt die Stadt für die neue Beteiligungskultur, wie sie sich im Rat der Künste und der Kunstkommission ausdrückt. Als „pro-forma-Beteiligung“ jedoch wurden die Runden zur Gestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes kritisiert. Die Baumschutzgruppe wetterte gegen die Fällung von 35 Platanen, statt derer es kleine „Deko-Bäume“ gebe.

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