Schule in Düsseldorf Nach Schulschluss produzieren Gymnasiasten Apfelsaft
Gerresheim · 350 Liter Apfelsaft ist das Ergebnis einer Aktion der Nachhaltigkeits-AG des Marie-Curie-Gymnasiums. Weitere Projekte sind in der Planung.
Schülerfirmen und AGs, die sich mit ganz praktischen Themen beschäftigen, werden immer beliebter. Egal, ob als Fahrradwerkstatt auf dem Schulgelände, in Form von Upcycling mit alten Straßenschildern oder jetzt im Falle des Marie-Curie-Gymnasiums mit Apfelsaft – Schüler und Lehrer arbeiten zunehmend gemeinsam an zukunftsorientierten Projekten.
Zwölf Schüler verbrachten frewillig in dieser Woche mehrere Nachmittage damit, rund 350 Liter Apfelsaft selbst herzustellen. In Kooperation mit dem Hexhof in Hubbelrath ernteten sie die Äpfel und durchliefen jeden einzelnen Schritt der Saftherstellung – und das ganz ohne große Maschinen. Christoph Büchler ist als Lehrer für die Nachhaltigkeits-AG verantwortlich und will mit seinem Nachmittagsangebot den Schülern die Chance geben, sich aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen. Die genauen Projektideen erarbeitet er dann gemeinsam mit seinen Schülern. Beginnen wollte er eigentlich nur mit zehn Teilnehmern, ließ sich am Ende aber von seinen Schülern und zumindest von zwölf Plätzen überzeugen, da sie ihm regelrecht die Tür einrannten. Die Anschaffungskosten für die Saftpresse und weitere Utensilien von knapp 1500 Euro übernahm er zunächst selbst. Einige Sponsoren haben sich in der Zwischenzeit allerdings bereits gefunden, denn das Thema der AG inspiriert und begeistert nicht nur die teilnehmenden Schüler. Unterstützung fand sich so auch in Form von Nina Jäger, welche als Försterin die Landschaftsstation Hexhof leitet. Sie stellte einen Raum zur Verfügung, in dem die Schüler arbeiten konnten und erlaubte der AG auch, kostenlos die Äpfel des alten Obstbaumbestands zu nutzen. „Ein Großteil würde sonst nur verrotten, da wir keine Kapazitäten haben, um alle Äpfel zu pflücken und zu verwerten“, sagt Jäger.
Vom Pflücken der Äpfel, über das Waschen und die Entfernung von Schadstellen, das Häckseln und schließlich das Pressen, Pasteurisieren und Abfüllen des Safts waren die Schüler selbst aktiv. Jonathan Krah besucht die neunte Stufe des Marie-Curie-Gymnasiums und zeigte sich begeistert von der Arbeit. „Man sieht, wie viel eigentlich hinter so einer Produktion steckt. Vor allem, wenn man alles von Hand macht“, sagt der 14-Jährige. Er plant schon jetzt, auch im nächsten Jahr die AG zu besuchen, wieder nach der Schule aktiv zu werden. Das ist auch umso motivierender für Lehrer wie Christoph Büchler, der ebenfalls seine Freizeit für solche Schüleraktionen investiert. Für die Umwelt zu protestieren, sei eine Sache, so Büchler. Umso entscheidender sei es allerdings, selber aktiv zu werden, wenn man wirklich etwas bewirken möchte. Die Schüler seiner AG kommen dem Thema Nachhaltigkeit mit diesem Projekt ein gutes Stück näher und planen bereits die nächsten Aktionen. So ist ein Trödelmarkt geplant, und ein Fahrradanhänger soll her, der – mit Solarzellen ausgestattet – Elektrofahrräder aufladen kann und so perfekt auf größeren Touren nutzbar ist. Außerdem möchten sie Gelder sammeln, um einen Anhänger mit der erworbenen Saftpresse und den restlichen Utensilien für die Saftherstellung zu bestücken, um diesen an andere Schulen und AGs zu verleihen. Auch das sei im Sinne der Nachhaltigkeit, denn so stehen die Materialien nicht außerhalb von Büchlers AG-Zeit nur herum. Wer an weiteren Informationen rund um die Nachhaltigkeits-AG, künftige Aktionen und den Saftpressenverleih interessiert ist, kann sich unter Email christophbuechler@gmx.de melden.
