Düsseldorf Germanwings: Anwalt wartet auf Einstellungsbescheid

Düsseldorf · Der Berliner Luftrechtsexperte Elmar Giemulla will heute die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft auffordern, ihm den Bescheid über die Einstellung des Verfahrens zur Verfügung zu stellen. Bislang habe er von dem Beschluss der Staatsanwaltschaft nur durch Kollegen erfahren, deren Beweisanträge mit Hinweis auf das Ende der Ermittlungen abgelehnt worden seien, Auch Mandanten hätten sich nach Medienberichten über die Einstellung bei ihm gemeldet, sagte Giemulla, der die Angehörigen von 42 Opfern des Germanwings-Absturzes vertritt, unserer Redaktion.

Das Verfahren der Staatsanwaltschaft, die Medien zu informieren, bevor die beteiligten Anwälte offiziell unterrichtet seien, erstaune ihn, sagte Giemulla. Er will die Einstellungsverfügung vor allem unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Beschwerde prüfen.

Die Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche erklärt, aus den Ermittlungen zum Absturz der Germanwings-Maschine im März 2015 habe sich kein Anlass ergeben, "strafrechtlich gegen eine lebende Person" vorzugehen. Co-Pilot Andreas L. trägt demnach die Alleinschuld an der Katastrophe. Mehrere Opferanwälte hatten zuvor Strafanzeigen gegen u.a. die Airline und die Familie des Piloten erstattet. Auch Luftverkehrsrechtler Giemulla will geklärt wissen, warum ein psychisch kranker Pilot im Cockpit gesessen habe. Der Anwalt hat in den USA eine Zivilklage gegen die Flugschule angestrengt, die Andreas L. ausgebildet hat.

(sg)
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