Düsseldorf Gericht verhängt Bewährungsstrafe gegen Räuber mit Comic-Masken

Düsseldorf · Je zwei Jahre Bewährungsstrafe hat das Landgericht gestern gegen zwei junge Männer wegen eines Raubüberfalls auf einen 28-Jährigen in dessen Derendorfer Wohnung verhängt. Die Angeklagten (24/26) gaben zu, vor vier Jahren mit Masken aus einem Micky-Maus-Heft und mit zwei Mit-Rauchern aus einem Haschisch-Kreis den Coup ausgeknobelt zu haben.

Einer hatte vorgeschlagen, den angeblichen Drogen-Dealer zu überfallen und sein Bargeld zu erbeuten. Durch einen Trick war es ihnen gelungen, den Mann zu überwältigen. Gegen zwei Raubkomplizen wird bald gesondert verhandelt.

Die vier Männer, die sich damals zum Alkoholgelage und zum Haschisch-Rauchen getroffen hatten, kannten einander nur flüchtig. Aber alle steckten in Geldnöten. Also wurden sie sich rasch einig, das "schmutzige Geld" des späteren Opfers unter sich aufzuteilen. Da einer als Zusteller für Zeitschriften tätig war, konnte er aus dem damals für Halloween herausgebrachten Micky-Maus-Heft jede Menge Totenkopfmasken liefern. Damit verkleidet, machte sich die Truppe dann auf zu dem 28-Jährigen. Bewaffnet mit einem Elektroschocker stürmten sie auf das Opfer ein, kaum dass es seine Tür geöffnet hatte. "Die haben sich meine Wertsachen unter den Nagel gerissen", sagte der Mann gestern im Zeugenstand.

Er wisse noch, dass die Bande ihm eine Platzwunde und Verbrennungen an Brust und Rücken zugefügt haben. Mit 600 Euro in bar plus Elektroartikeln zogen die Täter wenig später ab. Jahre danach ging einer der Täter (24) reumütig zur Polizei, gestand den Raub, nannte seine Komplizen, darunter auch den jetzt Mitangeklagten. Ihre Helfer fanden beide dann erst anhand von Polizeifotos heraus. Die zwei bisher unbescholtenen Räuber baten ihr Opfer kleinlaut um Verzeihung und kamen für ihre Mitarbeit bei der Aufdeckung der Gewalttat mit Bewährungsstrafen davon. Dafür hatte auch die Staatsanwältin plädiert.

(wuk)
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