Düsseldorf Gericht: Carlsplatz-Bewerber steht eine Entschädigung zu
Düsseldorf · Einen Teilerfolg hat Dirk Machtans mit seiner Klage beim Landgericht gegen die Markthändlergesellschaft vom Carlsplatz gestern erzielt.
Der 42-Jährige, der nach einer Zusage der Wochenmarktbetreiber in den Aufbau einer Kaffee-Bude mit frischen Waffeln investiert hatte, muss von der Händlergesellschaft mit 10 000 Euro entschädigt werden. Denn Machtans war laut Gericht zu spät darüber informiert worden, dass die Stadt als Grundstückseigner ein Veto-Recht gegen eine Waffelbude besaß — und davon Gebrauch machte. Der Streitwert wurde auf 17 000 Euro festgesetzt.
Machtans strengte sich an für das Gelingen seines neuen Projekts. Einen Job in einem Brauhaus hat er gekündigt, ein Holzhaus plus Waffelautomat und Kaffeemaschinen bestellt, sich in Seminaren auf die Existenzgründung vorbereitet. Er vertraute auf Zusagen von GmbH-Geschäftsführer Hans-Dieter Deimel. Der hatte im Namen der Markt-Betreiber zugesagt, dass Machtans die Kaffeebude eröffnen dürfe. Als der 42-Jährige fragte, ob er sein Sortiment erweitern und auch Waffeln anbieten könne, habe Deimel ebenfalls genickt.
Doch dann zog die Stadt die Reißleine, untersagte die Eröffnung einer Waffelbude. Man wolle den Carlsplatz nicht zur Fressmeile werden lassen, hieß es. Machtans beklagte, dass er von den Markt-Betreibern über das Veto-Recht der Stadt nicht rechtzeitig informiert worden sei. Das konnte GmbH-Chef Deimel nicht ausräumen. Also regte der Richter Mitte Juni an, dass der Kläger mit 10 000 Euro für seine Fehlinvestitionen entschädigt werden solle. Deimel lehnte ab, doch nun wurden die Markt-Betreiber per Urteil dazu verpflichtet.
Einen Teil der Klage wies der Richter aber ab. So hatte Machtans auch Verdienstausfall von 6600 Euro gefordert — darauf habe er laut Urteil keinen Anspruch. Auch ein Kurs zum Kaffeekochen wird ihm von den Markt-Betreibern nicht ersetzt. Denn für Zubereitung von Kaffee, so weiß der Richter "aus jahrelanger Praxis", bedarf es "keiner besonderen Schulung".
