Düsseldorf Gerangel um 200 Euro

Düsseldorf · Koch verletzt Prostituierte und muss nun 2000 Euro Strafe zahlen.

2000 Euro muss ein Koch (31) für einen Treff mit einer Prostituierten in einer Wohnung an der Bismarckstraße jetzt noch zahlen. Diese Strafe wegen Körperverletzung verhängte gestern das Amtsgericht. Der Mann gab zu, mit der Frau via Internet im Juni 2015 ein intimes Treffen für 200 Euro verabredet zu haben. Doch weil er vor Ort fand, die Frau (29) würde "ganz anders aussehen, als im Internet", wollte er sein Geld zurück, nahm es der Frau mit Gewalt weg.

"Das war total doof von mir", sagte der Angeklagte gestern im Zeugenstand, gab sich kleinlaut und reumütig. Weil die Frau optisch "nicht seinen Vorstellungen entsprach" (so die Anklage), hätte er ihr die vereinbarte Summer gar nicht erst bezahlen sollen, fand er nun. Und doch habe er ihr die 200 Euro gegeben. Als er dann das Geld wieder haben wollte, habe die Frau die Scheine in ihrer Unterwäsche versteckt. Laut Anklage soll der Koch die 29-Jährige, die ihm im folgenden Gerangel in den Unterarm biss, dann sogar fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben, um an das Geld zu kommen. Das aber bestritt er gestern. Er habe die Frau nur an den Armen gepackt, sich gewaltsam das Geld zurückgeholt. Als einzige Zeugin wollte sich die 29-Jährige aber gestern nicht mehr darauf festlegen, dass der Angeklagte sie wirklich gewürgt habe. Weil sie davor und danach "viel schlimmere" Erlebnisse mit anderen Männern gehabt habe, forderte sie sogar, den Angeklagten freizusprechen.

So weit ist der Richter der Zeugin aber nicht gefolgt. Weil der Angeklagte selbst zugab, die Frau damals hart angefasst und leicht verletzt zu haben, war an einem Schuldspruch nicht zu zweifeln. Da der Koch bisher aber unbescholten war, fiel das Urteil relativ milde aus.

(wuk)
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