Düsseldorf-Süd Gemeindeaktionen in der Jücht und am Kamper Acker

Düsseldorf-Süd · Kirche findet an ungewöhnlichen Orten statt.

Kirche in der Eisdiele? Beten beim Workout? Samstagabend mit Jesus am Rheinstrand chillen? Die Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen geht am 16. und 17. Juni bereits zum dritten Mal neue Wege bei einer alten Tradition. Was klassisch "Ewiges Gebet" genannt wurde und täglich als Gottesdienst von Kirche zu Kirche wanderte, das wurde im Rheinbogen neu erfunden und mit Leben gefüllt. Statt Menschen in die Pfarrkirchen einzuladen, geht hier die Kirche zu den Menschen.

"Wir haben überlegt, wo wir in unserer Freizeit gerne sind. Wo wir uns wohlfühlen, das Leben genießen, Freunde treffen oder feiern. Das sind keine Kirchen. Aber trotzdem findet genau an diesen Plätzen außerhalb der Kirchenmauern auch Glaube und Religion statt", sagt Pastoralreferent Martin Kürble aus Erfahrung.

Bei der Suche nach geeigneten Orten ist das Team auf Lokale in Wersten und Holthausen gestoßen, auf den Rheinstrand in Himmelgeist und eine Sporthalle. Ungewöhnliche Orte für spirituelle Aktionen. Das ist das Konzept der 24-Stunden-Aktion XXL: Den Glauben dahin tragen, wo er meistens unerkannt mit Fragen und Zweifeln ohnehin schon ist. Mit dabei ist die Monstranz, das festliche Tragegefäß der Kirche, mit dem gewandelten Brot. "Damit tut sich der ein oder andere Katholik schwer, dass wir Jesus im Brot mit uns zu diesen Orten nehmen. Aber würde Jesus nicht genau an solche Orte gehen, um den Menschen nah zu sein und mit ihnen zu feiern?", fragt Kürble. Die positive Resonanz der vergangenen Jahre zeige, dass die meisten Menschen diesen Ansatz verstünden und begeistert seien, Kirche unfeierlich und berührbar an anderen Orten zu erleben. "Vor allem Menschen, die Kirche sonst als fern und fremd erleben, wissen das meistens sehr zu schätzen. Und diese Begegnungen sind unglaublich bereichernd", weiß auch Pfarrer Frank Heidkamp.

Wie ist es zu der Idee der "24-Stunden-Aktion XXL" gekommen? "Wir hatten viele Jahre das Problem, dass sich kaum noch jemand für ein Gebet rund um die Uhr in der Kirche interessiert hat", sagt Heidkamp. Da den Seelsorgern aber wichtig war, einen gemeinsamen Tag im Glauben zu verbringen, sind ganz viele kreative Ideen entstanden, so dass 24 Stunden nicht mehr ausreichten.

Der Start der diesjährigen Aktion unter der Überschrift "Mit allen Sinnen" ist am Samstag um 10 Uhr in Holthausen, beendet wird sie am Sonntag um 12 Uhr in Itter. Integriert ist die "Gottestracht" in Itter und Himmelgeist, die unter anderem zur Freiwilligen Feuerwehr und zur Kita am Scheitenweg einlädt. Dazwischen gibt es viele weitere Stationen, unter anderem auf den Kamper Acker zu einem guten Essen, in der Jücht, wo gejoggt wird. Die ganze Nacht durch findet eine Lesung in der katholischen Bücherei Wersten statt, die live im Internet verfolgt werden kann.

Das Programm der Aktion "Mit allen Sinnen" ist im Internet unter meinegemein.de und facebook.com/rheinbogen zu finden.

(RP)
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