Düsseldorf Geldstrafe fürs Gassi-Gehen mit dem Rottweiler

Düsseldorf · Ein Paar aus Eller muss insgesamt 200 Euro zahlen, weil der Frau der Sachkunde-Nachweis für den Spaziergang mit dem Rottweiler fehlte. Das Gericht reduzierte die Strafe.

Sachkundenachweis: Das müssen Hundebesitzer wissen
Infos

Sachkundenachweis: Das müssen Hundebesitzer wissen

Infos

Zweimal Gassi-Gehen mit Rottweiler-Rüde "Jesper" (5) sollte Eheleute aus Eller fast 1000 Euro Buße kosten. Doch sie legten Protest ein, zogen am Mittwoch vors Amtsgericht. Innerhalb von zehn Minuten musste sich dann der Hundehalter (56) mit seiner Frau (46) auf der Anklagebank abwechseln. Ihm wurde vorgeworfen, "Jesper" auf Gassi-Runde geschickt zu haben, obwohl die Gattin nicht den nötigen Sachkunde-Nachweis besaß. Und sie habe "Jesper" ohne Leine, ohne Maulkorb und ohne Erlaubnis ausgeführt. Der Protest der Eheleute hat sich aber rentiert. Sogar der Richter hielt die Bußen für "ein bisschen hoch" und gewährte Rabatt.

Schnaubend wehrte sich der Gatte gegen den Vorwurf. "Wenn ich als Berufskraftfahrer im Stadtgebiet 30 km/h zu schnell fahre, kostet mich das 60 Euro", rechnete er vor. Im Vergleich dazu seien die für die zwei Gassi-Runden verhängten Bußen "aber total unverhältnismäßig". Insgesamt 270 Euro sollte es ihn nämlich kosten, dass er seine Frau mit "Jesper" an zwei Tagen losziehen ließ, statt selbst mit dem Rüden die Runde zu machen.

Martin Rütter: Tipps vom Hundeflüsterer
10 Bilder

Martin Rütter: Tipps vom Hundeflüsterer

10 Bilder

"Aber ich war kniekrank, sogar krankgeschrieben, konnte nicht raus", versicherte er. "Und ich gebe den Hund doch lieber meiner Frau an die Hand als irgendeinem Fremden!" Pech nur, dass die Gattin nicht die vorgeschriebene Sachkunde-Prüfung für die Führung eines Rottweilers abgelegt hatte. Das ist formell ein Verstoß gegen das Landeshundegesetz. Dennoch reduzierte der Richter die Buße für den Hundehalter auf jetzt 100 Euro. Und dessen Gemahlin kam zehn Minuten später auf der Anklagebank vor demselben Richter ebenfalls mit 100 Euro davon, statt mit zweimal 300 Euro plus Verwaltungsgebühren.

"Ich habe kein Verbrechen begangen", hatte sie erklärt. "Der Hund hat mir leid getan, weil es so heiß war und er hechelte. Da bin ich mit ihm los, damit er sich im Schlosspark-See abkühlen kann." Aber jetzt habe sie die Sachkunde-Prüfung ebenfalls bestanden, zeigte dem Richter stolz ihr Dokument darüber. Der hatte schon deutlich gemacht, dass ihm fast tausend Euro Buße für das Ehepaar "zu hart" erschienen. "Das wäre ja ein ganzes Monatseinkommen der beiden - dafür, dass man zweimal mit dem Hund rausgegangen ist!"

(wuk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort