Mehrere Tausend Euro Beute Geldkassetten in Meerbusch gefunden

Düsseldorf (dto/RP). Zu besonders dreisten Mitteln haben in der Nacht zu Donnerstag bislang unbekannte Täter gegriffen, die einen EC-Geldautomaten knacken wollten. Sie sprengten den Automaten kurzerhand in die Luft. Eine 38-jährige Zeugin fand am Nachmittag im Vorgarten eines Hauses auf dem Dompfaffweg in Meerbusch-Ilverich drei leere Metallgeldkassetten, die aus dem Einbruch stammen.

Die Täter richteten bei ihrem spektakulären Einbruch in Heerdt nicht nur einen Schaden von mehreren zehntausend Euro an. Mit Bargeld in Höhe von mehreren Tausend Euro konnten sie unerkannt flüchten. Auch 24 Stunden nach der Tat fehlt von den Tätern jede Spur.

Gegen 6 Uhr am Donnerstagmorgen alarmierten Angestellte eines Einkaufscenters an der Schiessstraße die Polizei. Sie hatten bei Arbeitsbeginn die völlig zertrümmerte Glasscheibe des Zentraleingangs entdeckt und im Eingangsbereich des Centers den aufgesprengten Geldautomaten.

"Die Masche ist einfach und brutal", sagt Polizeisprecher André Hartwich. "Die Täter dichten alle Öffnungen und Ritzen der Maschine mit Silikon oder irgendeiner anderen Spachtelmasse ab. Dann leiten sie ein explosives Gas, zum Beispiel Schweißgas aus dem Baumarkt, in den Automaten, gehen in Deckung und zünden es." Durch die Wucht der Detonation ist der Geldautomat im Einkaufscenter auseinander gebrochen. Die Täter mussten die Scheine ganz einfach nur noch aufsammeln. Ein Alarm wurde laut Polizei nicht ausgelöst. Der Sachschaden wird auf etwa 30.000 Euro geschätzt

Die Kriminaltechniker und Spezialisten des Landeskriminalamtes haben die Ermittlungen übernommen. Sie wissen: Die Idee ist nicht neu. In den vergangenen Monaten haben Verbrecher auf diese Weise neunmal in NRW zugeschlagen. Auch in Schleswig-Holstein, Österreich, der Schweiz und Italien sind die so genannte Panzerknackerbanden unterwegs. "In einigen besonders spektakulären Fällen wurden mehrere zehntausend Euro erbeutet", erklärt Hartwich.

Die Polizei sucht jetzt Zeugen und möchte wissen, wer in der vergangenen Nacht in Heerdt verdächtige Beobachtungen gemacht hat. Möglicherweise wurden in den vergangenen Tagen auch verdächtige Persoenenbeim Einkaufen oder an dem Geldautomaten gesehen", so ein Polizeisprecher. "Außerdem könnten verdächtige Fahrzeuge aufgefallen sein. Hinweise an das Kriminalkommissariat 32 unter 0211 / 870-0.

(gms)
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