Südpark Düsseldorf Gelder für Streichelzoo sollen gestrichen werden

Düsseldorf · Die Sorge, dass der Streichelzoo im Südpark wegen Einsparungen geschlossen werden könnte, wächst. Denn das Gartenamt will die Mittel für Pflege und Unterhaltung der 46 Hektar großen Anlage ab 1. Januar 2018 um 300.000 Euro kürzen.

 Ein Schwein suhlt sich im Streichelzoo am Südpark.

Ein Schwein suhlt sich im Streichelzoo am Südpark.

Foto: Judith Conrady

Die Behörde hat am Mittwoch zwar mitgeteilt, dass im Zuge der Einsparungen und der Entwicklung eines neues Konzepts die "wesentlichen Nutzungs- und Gestaltqualitäten des Parks nicht geopfert" werden sollen und die Schließung des Streichelzoos nicht zur Diskussion stehe.

Bei der Werkstatt für Angepasste Arbeit (WfaA), die sich um die Pflege der Grünflächen und um Einrichtungen wie den Streichelzoo kümmert, sieht man das aber anders: "Den Park, so wie wir ihn heute kennen, wird es dann wohl nicht mehr geben", sagt Geschäftsführer Thomas Schilder. Die Bereiche Gemüseanbau und Tierhaltung seien gefährdet.

Das Interesse am Erhalt der Angebote ist groß. Kämpferisch gibt sich etwa Bezirksbürgermeister Walter Schmidt (CDU): Sollte der Streichelzoo geschlossen werden, werde er mit seiner Bezirksvertretung "auf die Barrikaden gehen", sagt Schmidt, in dessen Zuständigkeitsbereich ein Teil des Parks fällt. Er könne nachvollziehen, dass wegen der angespannten Haushaltslage auch die Mittel für die Unterhaltung des Südparks auf den Prüfstand gestellt werden.

Doch den Streichelzoo zu "opfern", der von vielen Familien besucht werde, und damit auch Arbeitsplätze für behinderte Menschen, sei der falsche Weg. Das findet man auch bei der Ratsfraktion der Grünen: Die Angebote Hofladen, Café, Minigolf und Streichelzoo sollten erhalten bleiben.

Unterstützung erhält die WfaA, deren Hauptgesellschafter die Stadt ist, auch von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD): Persönlich halte er nichts davon, der WfaA "die Mittel zu kürzen, da sie gerade im Süden der Stadt wertvolle Arbeit für die Inklusion leistet und es sich um ein gutes Angebot für die Kinder der südlichen Stadtteile handelt". Die CDU-Ratsfraktion wirft ihm jedoch vor, im Haushalt "falsche Prioritäten" zu setzen. "Wenn Herr Geisel in Geldnot ist, soll er lieber bei Kunst am Bau sparen. Das wäre moralisch und sozial vertretbar", so Fraktionschef Rüdiger Gutt.

(semi)
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