Müllproblem Gelbe Tonne außer Kontrolle

Düsseldorf (RP). Gelbe Tonnen, die stundenlang auf der Straße stehen, bis sie geleert oder zurückgestellt werden, sind offenbar ein begehrtes Ziel für Müllsünder: Sie werfen einfach allen möglichen Dreck hinein, den sie loswerden wollen. Die Konsequenz trifft Hauseigentümer. Denn die Tonnen werden nicht geleert, bekommen den roten Zettel "Falsch befüllt". Sehr zum Ärger der Hauseigentümer. Denn gegen diesen Missbrauch können sie sich nicht wehren, haben nur die Folgen zu tragen. "Die Firma Remondis darf die Tonnen nicht lange draußen stehen lassen, sondern direkt leeren", meint daher ein Eigentümer von der Karl-Anton-Straße.

 Müllwerker lassen immer häufiger die Gelben Tonnen stehen, wenn sie falsch befüllt sind. Doch die Abfallsünder sind nur schwer zu packen.

Müllwerker lassen immer häufiger die Gelben Tonnen stehen, wenn sie falsch befüllt sind. Doch die Abfallsünder sind nur schwer zu packen.

Foto: RP (Thomas Busskamp)

Doch das lässt die Routenplanung der Firma offensichtlich nicht zu. Sie hat sich gegenüber der Stadt nur verpflichtet, die Tonnen möglichst nicht länger als zwei Stunden stehen zu lassen. Auch das sei eine lange Zeit, so der Eigentümer. Er stellt daher auch die Frage, ob die Gelbe Tonne als Entsorgung von Verpackungsmüll geeignet sei. Für Gerd Luberichs ist bereits klar: "Unbeobachtet hält sich ein hoher Prozentsatz der lieben Mitmenschen nicht an die Spielregeln", meint er. Daher müsse die Gelbe Tonne abgeschafft werden.

Eine Forderung, die die FDP schon vor Monaten gestellt hat. Weil das sortenreine Sortieren nicht garantiert ist und die Unzufriedenheit wegen der Fehlwürfe wächst, halten die Liberalen die Gelbe Tonne für unbrauchbar und setzen auf das Sortieren. "Auf kommunaler Ebene ist dieses Problem wegen der bundesweiten Regelungen nicht zu lösen, wir werden es daher im Städtetag zur Sprache bringen", meinte Gerhild Kocks, die für die FDP im Ausschuss für Öffentliche Einrichtungen sitzt.

Die Jungen Grünen dagegen warnen davor, die Gelbe Tonne aufzugeben. Denn das Prinzip des Recyclings sei richtig, Wertstoffe dürften nicht einfach in der Müllverbrennungsanlage verfeuert werden. Umweltamtsleiter Werner Görtz will beim Recycling Schwerpunkte setzen: "Der Aufwand für das Entsorgen von Verpackungsmüll ist hoch und gemessen am Ergebnis nicht sehr wirkungsvoll. Es wäre effizienter, das Sammeln von Glas und Altpapier und deren Recycling stärker zu unterstützen." Eine blaue Tonne für Papier könne hilfreich sein.

Um den Ärger um die Gelbe Tonne zu mildern, geht die Stadt pragmatisch vor: Die Abfallberater der Awista können zur Information und Aufklärung bestellt werden.

(alfa)
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