Fotos Gelassene Fahrgäste in Düsseldorf
An diesem Streik-Freitag hatten wieder viele Züge Verspätung. Einige fielen sogar ganz aus.
Heike Forbes, Irmgard Schmitt und Silke Schleich kommen aus Fulda. Sie wollen das Wochenende in Düsseldorf verbringen. Ein bisschen Angst, dass sie von Fulda nicht bis nach Frankfurt kommen, hatten sie am Morgen schon, aber es gab keine Probleme auf ihrer Reise.
Die Bahn setzte mehr Personal ein und errichtete zwei mobile Service-Stände.
Der DB-Sicherheitsdienst hat den ganzen Tag ein Ohr für ratlose Bahnkunden. Die meisten seien auf den Streik vorbereitet, sagen Mitarbeiter. Aggressionen oder genervte Menschen haben sie an diesem Freitag noch nicht erlebt.
Die Info-Stände sind gut ausgelastet.
Ganz entspannt ist Helmut Kundke auf dem Weg nach Stuttgart. "Ich weiß nicht, ob mein Zug Verspätung hat", sagt er gelassen, "ich warte einfach mal ab." Er hat Verständnis für die Lokführer, allerdings findet er, der Streik trifft die falschen, nämlich die Fahrgäste.
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Die Schlangen vor dem Service-Point sind lang.
"Ich komme aus der Nähe von Hamburg. Bis zum Hauptbahnhof in Lüneburg habe ich mich mit dem Auto fahren lassen", erklärt Sabine Tarinowski. Mit dem Fernverkehr habe es aber keine Probleme gegeben. "Ich hatte nur zehn Minuten Verspätung. Und das ist ja schon normal."
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Man könnte meinen, dass durch die Zugausfälle die Taxifahrer vor dem Hauptbahnhof profitieren. "Darauf haben wir gehofft", erklären Fatih, Hasan und Kasim (v.l.). Leider stimme die Annahme nicht. "Hier stehen mehr Taxen als normalerweise", begründen sie, "das bedeutet für den einzelnen Fahrer aber weniger Kunden."
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Die sechs Dortmunderinnen Beate Dorn, Annegret Gunnemann, Marie-Luise Rasfeld, Renate Gernitz, Gisela Nathaus und Brigitte Grothaus wollen das Wochenende in Düsseldorf genießen. Befürchtungen wegen Zugausfällen hatten sie schon, waren aber nicht betroffen - im Gegenteil: "Wir sind selten so gut gefahren", betont Beate Dorn lachend. Sie hoffen nur, dass sie am Sonntag auch wieder ohne Probleme zurückkommen.
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An diesem Streik-Freitag ist die Bahnmitarbeiterin, die unerkannt bleiben möchte, als Fahrgast unterwegs. Mit den 30 bis 45 Minuten Verspätung, die sie hat, kann sie leben. "Ich habe aber kein Verständnis mehr für den Streik", sagt sie, "wer bekommt denn schon 30 Prozent mehr Gehalt?" Außerdem seien die Forderungen unfair. Angestellte bei anderen Gewerkschaften bekämen schließlich geringere Gehaltserhöhungen.
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Besonders im S-Bahn-Verkehr gibt es Zugausfälle. "Ich bin zwar betroffen", gibt Marie-Helene Banowski zu, "aber keineswegs genervt. Statt der S 6 kann ich auch die U-Bahn nehmen."
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Bis nach Wuppertal möchte David Marienfeld noch fahren. Mit der S 8 ist das heute schwierig. Sie fährt seltener oder fällt ganz aus. Aber David muss nur 30 Minuten warten, bis der Zug kommt. "Eine halbe Stunde geht ja noch", sagt er ruhig, "nur wenn ich noch länger warten müsste, würde ich mich aufregen."
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