Düsseldorf Gedenken an Aloys Odenthal

Düsseldorf · Anlässlich des zehnten Todestages von Aloys Odenthal hat Oberbürgermeister Dirk Elbers einen Kranz am Ehrengrab niedergelegt und dem Widerstandskämpfer mit einer Schweigeminute gedacht. Zu der Feier auf dem Gerresheimer Waldfriedhof kamen auch Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte sowie Mitglieder der Familien Odenthal und Theodor Andresen. Andresen gehörte zu den Männern um Odenthal, dem es im April 1945 gelang, die Stadt kampflos an die amerikanischen Truppen zu übergeben.

 Oberbürgermeister Dirk Elbers (links) während der Schweigeminute für die Gegner des NS-Regimes

Oberbürgermeister Dirk Elbers (links) während der Schweigeminute für die Gegner des NS-Regimes

Foto: A. Bretz

"Es ist der Gruppe um Odenthal zu verdanken, dass Düsseldorf während der letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges nicht völlig zerstört wurde", sagte Elbers. "Es war uns ein wichtiges Anliegen, an Odenthals Todestag zu erinnern", sagte Peter Henkel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte. "Odenthal hat besonderen Mut bewiesen und sich großer Gefahr ausgesetzt." Die Besucher der Gedenkfeier hielten auch an Andresens Grab inne. Dieser war im April 1945 zum Tode verurteilt und erschossen worden.

Henkel betonte das Wirken Odenthals in den Jahrzehnten nach Ende des Krieges. "Er arbeitete wieder in seinem Beruf als Architekt und hat viele Maßnahmen angestoßen, historische Bausubstanzen mit moderner Architektur zu verbinden." Auch am Wiederaufbau der Düsseldorfer Kirchen war Odenthal maßgeblich beteiligt.

Sein Sohn Benedikt erinnert sich an weiteres Wirken seines Vaters. "Er hat sich bis kurz vor seinem Tod eingesetzt, die Erinnerung an den Krieg mahnend wachzuhalten", sagt Benedikt Odenthal. Viele Schulklassen habe sein Vater besucht. "Er freute sich immer, dass die jungen Leute so großes Interesse zeigten."

Für seine Verdienste um Düsseldorf war Odenthal am 23. Oktober 1985 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt worden. Dass er nun, zehn Jahre nach seinem Tod, nicht vergessen ist, freut Benedikt Odenthal besonders. "Die Kranzniederlegung ist eine besondere Anerkennung für das Leben meines Vaters."

(lod)
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