<P>Düsseldorf (dto). Statt der üblichen Brezeln gab es Rohkost, statt Sekt zum Empfang war eine Milchbar mit Mineraldrinks aufgebaut. Zur Premiere des neuen Programms und gleichzeitigem Geburtstag von Konrad Turano stand alles im Zeichen von Vitalität und Lebensfreude. Seinen 95. Geburtstag feierte Konrad Thurano, natürlich nicht, ohne selbst mit seinem Sohn Johnjohn beim Programm von "Vital" aktiv zu werden und dabei allen anderen Künstlern die Show zu stehlen.

Neben Oberbürgermeister Joachim Erwin, Moderatorin Bettina Böttinger oder Schauspieler Joachim Hermann Luger hatte sich Ministerpräsident Peer Steinbrück extra die Zeit genommen, um sich die Show anzusehen und ihm anschließend auf der Bühne zu gratulieren. Sein persönliches Geschenk: Eine Münze, die Thurano einmal verloren hat und das Angebot eines Studiums an der Heinrich-Heine-Universität ohne Studiengebühren, wenn er weiterhin so fit bleibt. Seine Kraft und Vitalität hatte Thurano zuvor als letzter Künstler im Programm gezeigt. Seit nunmehr 80 Jahren steht der 95-Jährige auf der Bühne und begeistert das Publikum mit kraftvollen Stunts und witzigen Comedy-Einlagen.

Er steht für Mut, Ausdauer, Lebensfreude, Familiensinn, Liebe, Kraft, Vitalität und Leidenschaft. In seinem bewegten Leben, voller Höhen und Tiefen, handelte er immer mit ungebrochenem Optimismus und beweist eindrucksvoll wie lange Artisten aktiv und erfolgreich sein können. Gegen so viel Charme und Lebensenergie hatten es die anderen Künstler nicht leicht, aber sie schlugen sich tapfer.

Philip Simon führte das Publikum mit niederländischem Charme durch den Abend, verblüffte mit Zauberei und viel Witz. Viel Applaus bekam auch der junge Akrobat Rustam, der eine faszinierende Luftakrobatik präsentierte. Hoch über der Bühne kreierte er perfekte Bewegungen und Leidenschaft, gepaart mit kraftvoller Ästhetik. Jung, schön, stark und das gleich in vierfacher Ausführung - die Pellegrini Brothers verblüfften mit ihrer kraftvollen und zugleich fließenden Akrobatik. Mit Kraft und Grazie boten sie Hand-auf-Hand-Akrobatik vom Feinsten, während Jongleur Claudius Specht ein Spiel zwischen Erdanziehung und Schwerelosigkeit präsentierte.

Mit der Seiltanznummer von Konrad und Johnjohn Thurano endete schließlich das Programm. Johnjohn, der an diesem Abend sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feierte, gratulierte seinem Vater und erzählte sichtlich gerührt ein bisschen aus den Jahren, die er mit ihm zusammen auf der Bühne steht. Mit einem Miniaturrathaus von OB Erwin, zahlreichen Blumensträußen und einer riesige Torte zog Thurano schließlich von der Bühne und ließ sich nach der Vorstellung noch lange feiern.

Von BIRGIT KRANZUSCH