Düsseldorf Garath seit drei Wochen ohne Netz

Düsseldorf · Schon seit Sonntag, 13. August, haben die Anwohner der Greifswalder Straße weder Internet, Telefon noch Fernsehen. Bis Unitymedia das Problem lösen kann, dauert es noch.

Peter Arom ist sauer. Schon seit drei Wochen ist der 63-Jährige ohne Internet, Telefon und Fernseher. Er ist nicht der Einzige. In Garath ist ein ganzer Straßenzug davon betroffen: Die Greifswalder Straße - wenn die Anwohner Kunden von Unitymedia sind. Zu ihnen gehört auch Markus Wardenbach. Am Sonntag, 13. August, fing alles an.

Anfangs dachte Wardenbach, dass die Störung schnell behoben sei. Am folgenden Tag fuhr ein Unitymedia-Wagen vor. Am Dienstag, 15. August, bekam er um 12.58 Uhr eine SMS: "Ihre Störung betrifft das ganze Übergabeobjekt. Die Behebung wurde bereits veranlasst. Ihr Unitymedia-Team." Das war vor drei Wochen. Mittlerweile habe er es satt, ständig vertröstet zu werden: "Sonst war ich zufrieden mit Unitymedia. Doch was im Moment passiert, das geht gar nicht."

Auch Peter Krom bekam mehrere SMS. Insgesamt vier. Vorgestern kam die letzte. Der Inhalt dieser Nachricht ergibt für den 63-Jährigen jedoch keinen Sinn: "Dort steht, dass Unitymedia am 28. August mit meinen Vertragspartnern in Kontakt tritt und sich um das Problem kümmert." Dass er die Nachricht erst anderthalb Wochen später bekommen hat und weiterhin nichts geschieht, dafür hat Krom kein Verständnis. "Langsam bin ich total verzweifelt. Dass uns niemand hilft, enttäuscht mich ", sagt er.

Zahlreiche Kontaktversuche beider Männer blieben bisher erfolglos. Denn auch, wenn die Betroffenen bei Unitymedia anrufen, gibt es Probleme. "Ich telefoniere täglich mit dem Service. Anfangs erreiche ich auch jemanden. Aber sobald ich meine Kundennummer durchgebe, ist der Empfang weg", sagt Wardenbach. Diese Erfahrung hat auch Peter Krom gemacht. Er glaubt mittlerweile aber nicht mehr an ein technisches Problem. "Ich habe den Eindruck, dass einfach aufgelegt wird. So oft wie ich anrufe, kann der Kontakt doch gar nicht abbrechen", sagt er.

Für den alleinstehenden Garather ist die anhaltende Störung ein großes Problem. Für ihn sei gerade das Telefon im Alltag sehr wichtig. "Ich komme mit meinem Handy nicht so gut klar. Ich bin auf mein Haustelefon angewiesen", sagt Krom.

Doch neben dem fehlenden Internet, Telefon und Fernseher, ärgert sich Markus Wardenbach vor allem über die finanziellen Aspekte. "Ich zahle schon drei Wochen für etwas, das nicht funktioniert. Außerdem zahle ich auch noch 40 Euro für Streamingdienste. Die kann ich ebenfalls nicht nutzen", sagt er.

Und auch Peter Krom wünscht sich von dem Unternehmen eine finanzielle Entschädigung: "Eine Gutschrift wäre angebracht." Ob es eine Entschädigung gibt, will Unitymedia prüfen. Dies erklärte die zuständige Pressestelle auf Anfrage unserer Redaktion. Der Sprecher entschuldigte sich für die Verzögerung des Falles. Bereits am Donnerstag wollte die Redaktion eine Stellungnahme, die bekam sie allerdings erst auf Nachfrage.

"Unsere Netzüberwachung hat in der Greifswalder Straße einen Kabelriss in einer Streckenleitung zwischen zwei Gebäuden festgestellt", heißt es. Deshalb seien die Anschlüsse von einigen der dort ansässigen Unitymedia-Kunden beeinträchtigt. Übersetzt: Es läuft nichts. Laut Krom Wardenbach sind mindestens 80 Haushalte betroffen.

Nach Angaben von Unitymedia sollen heute Techniker des Unternehmens nach Garath fahren und dort das defekte Kabel reparieren. Da dafür unter anderem Tiefbauarbeiten notwendig sind, kann die Störung nicht sofort beseitigt werden", heißt es. Das bedeutet, dass die betroffenen Kunden weiter ohne Netz sind.

"Bedauerlicherweise haben wir es versäumt, die Kunden darüber zu informieren", sagt der Sprecher. Zudem sei es bei der Bearbeitung des Falles aus noch ungeklärten Gründen zu einer Verzögerung gekommen: "Dafür möchte ich mich im Namen des Unternehmens entschuldigen."

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels stand statt "Garath" "Marathe" in der Überschrift. Offenbar hatte die Rechtschreibkorrektur diesen Fehler eingebaut. Wir bitten, das zu entschuldigen.

(mada)
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