Fußballspiel in Düsseldorf Ein Jude coacht Priester und Imame
Düsseldorf · Eine interreligiöse Mannschaft aus muslimischen und christlichen Geistlichen - gecoacht von einem Juden -, musste sich beim Fußball-Cup der Düsseldorfer Muslime einer Fortuna-Mannschaft geschlagen geben.
Tausende Besucher strömten an Fronleichnam an die Bayreuther Straße: Der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) hatte zum Familien-Sommerfest gerufen. Die interreligiöse und interkulturelle Idee dieses Sport- und Familienfests zeigte sich auch in den 140 Ständen, an denen traditionelle Vereine und große Unternehmen über ihr Angebot informierten.
Darunter waren die muslimische Hochschulgemeinde Düsseldorf, das Interkulturelle Demenz-Netzwerk Düsseldorf und die Al-Ayn Social Care gGmbH, die sich für bedürftige Familien im Irak einsetzt. Der türkisch-islamische Kulturverein Benrath hatte Lesezeichen und Kalligrafie zu bieten.
Im Spielbereich konnten sich die Kinder mit Hüpfburgen, einem Kicker in Lebensgröße, Bogenschießen und mehr auspowern, auf der Bühne gab es muslimische Musik und Tanz zu bestaunen. Dieses Jahr war erstmals der Post-Sportverein Düsseldorf dabei, um den Besuchern den Judosport näherzubringen, während auf den Rasen- und Ascheplätzen nebenan Fußball- und Basketballturniere ausgetragen wurden.
„Dies ist ein Fest der Begegnung und des Zusammenhalts“, betonte Oberbürgermeister Stephan Keller, Schirmherr der Veranstaltung. „Diese Art des Austauschs ist ein wichtiges und gutes Zeichen für unsere Stadt.“
Den Pokalsieg im Fußball holte die Mannschaft des Islamisch-Albanischen Kulturzentrums Düsseldorf. Turnier-Highlight war in diesem Jahr die Partie eines Teams aus Imamen, katholischen und evangelischen Pfarrern gegen eine Altherrenmannschaft von Fortuna Düsseldorf – inklusive Oberbürgermeister Keller – an.
Die „Abraam“ genannte Mannschaft der Geistlichen wurde von Michael Szentei-Heise, dem ehemaligen Verwaltungsdirektor der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, gecoacht. Zwar ging die geistliche Mannschaft mit einem starken Teamspiel und 1:0 in Führung, am Ende musste sie sich der Fortuna aber doch geschlagen geben.