Sport in Düsseldorf Wo Integration durch Sport hervorragend klappt

Oberbilk · Das Fußball-Projekt von Slavko Stanojevic wurde ausgezeichnet – und soll nun auf Basketball ausgeweitet werden. Auch einen prominenten Paten will der Initiator gewinnen.

 Viele der jungen Teilnehmer des Projekts von Slavko Stanojevic (vorne) kommen aus Somalia.  RP-Foto: arc

Viele der jungen Teilnehmer des Projekts von Slavko Stanojevic (vorne) kommen aus Somalia.  RP-Foto: arc

Foto: Marc Ingel

Seit inzwischen vier Jahren läuft das Fußball-Projekt von Slavko Stanojevic, das ursprünglich an der Bergischen Kaserne initiiert wurde, um jungen Flüchtlingen die Langeweile zu nehmen. Als die Unterkunft aufgelöst wurde, folgte der Umzug in die Sporthalle am Lessing-Gymnasium in Oberbilk, die Schule stellte die Halle zur Verfügung. Die Outback-Stiftung löste die Stadt als Träger ab, als aber auch diese projektbezogene Finanzierung auslief, drohte Ende 2019 das Aus.

Längst hatten die Teilnehmer, die zweimal die Woche zusammen kicken wollten, ihren Flüchtlingsstatus zumeist abgelegt, gingen zur Schule, absolvierten eine Ausbildung oder hatten einen festen Job begonnen. Für eine Vereinszugehörigkeit blieb da oft keine Zeit. „Umso wichtiger war und ist es, dass man diesen oft sehr talentierten 16- bis 24-Jährigen eine sinnvolle Abwechslung im Alltag bietet“, sagt Stanojevic, der sein Projekt auf keinen Fall aufgeben wollte. Mit dem Stadtsportbund fand er zum Glück einen neuen Träger.

Mittlerweile kommen bis zu 20 junge Spieler, die meisten aus Somalia und Afghanistan, aber auch andere Nationalitäten sind immer willkommen. Der eine oder andere spielt sogar zusätzlich noch in einem Verein, will die zwei Stunden im Lessing-Gymnaisum aber nicht missen.

„Manchmal sind es sogar noch mehr Spieler, dann kann es schon mal etwas eng werden“, so Stanojevic, der bereits überlegt, bald zusätzlich auch Basketball an der Concordiastraße anzubieten. Gegen eine Mannschaft der Sportfreunde Gerresheim wurde ein Fußball-Freundschaftsspiel organisiert, man trennte sich 1:1. Vom Deutschen Olympischen Sportbund wurde das Integrationsprojekt inzwischen sogar ausgezeichnet – durchaus zurecht, wie der Initiator befindet: „In den vier Jahren kamen weit mehr als 100 Teilnehmer aus rund 20 verschiedenen Nationen zusammen, die alle einfach nur Spaß am Fußball haben, keine Sprachbarrieren und keine Berührungängste kennen.“

Groß Werbung muss Stanojevic nicht für seine Fußball-Nachmittage machen, dennoch erhofft er sich nun durch prominente Unterstützung einen weiteren Schub: Er will die Fortuna-Legende Gerd Zewe dafür gewinnen, die Patenschaft zu übernehmen. „Er war sehr angetan von der Idee – und denkt darüber nach.“

(Düsseldorf )
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort