Düsseldorf Für die Sanierung von Straßen fehlt Geld

Düsseldorf · Gefährliche Schäden werden schnell behoben. Ansonsten vergehen manchmal Jahre, bis eine Straße wiederhergestellt wird. Im Stadtbezirk 6 soll es 2018 drei Sanierungsprojekte geben - und selbst die sind fraglich.

 Gerhard Peters zeigt die kaputten Gehwegplatten an der Eitelstraße.

Gerhard Peters zeigt die kaputten Gehwegplatten an der Eitelstraße.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Immer wieder haben sich bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung 6 (Rath, Unterrath, Mörsenbroich, Lichtenbroich) Bürger darüber beschwert, dass sich Gehwege in einem schlechten Zustand befinden. Die Bezirkspolitiker wollten deshalb von der Verwaltung einen umfassenden Bericht über die Situation erhalten.

In Düsseldorf werden einmal im Monat alle Straßen von zwölf Kontrollgängern überprüft. Sie erfassen Gefahrenstellen wie Schlaglöcher oder hochstehende Gehwegplatten. "Dabei geht es nicht darum festzuhalten, ob sich eine Straße in einem schlechten Zustand befindet, sondern nur um die Überprüfung der Verkehrssicherheit", sagt Nicolas Grosch, beim Amt für Verkehrsmanagement zuständig für Straßenunterhaltung. 1589 Kilometer lang ist das städtische Straßennetz, das kontrolliert werden muss, 222 Kilometer davon liegen alleine im Bezirk 6. Dabei werden nicht nur die Fahrbahnen, sondern auch die Gehwege, Grünstreifen, Parkbuchten, Straßenlampen und Mobiliar wie Bänke auf ihre Sicherheit hin überprüft.

Eingeteilt werden die Schäden danach, ob sie sofort, also innerhalb der nächsten 48 Stunden, behoben oder zumindest durch Barken gesichert werden müssen oder später beseitigt werden können. "In einer Fußgängerzone herrscht sicherlich ein größerer Handlungsbedarf als in einem Industriegebiet", sagt Grosch. Kurios: Je kaputter schon eine Straße ist, umso weniger dringend ist oft der Handlungsbedarf. "Dort ist es offensichtlich, dass der Nutzer aufpassen muss. Die Straße warnt vor sich selbst. Wir müssen auch die wirtschaftliche Zumutbarkeit im Auge behalten. Ein Verkehrsteilnehmer darf nicht überall und immer erwarten, dass eine absolute Verkehrssicherheit gegeben ist."

Insgesamt 1290 Schäden wurden 2016 im Bezirk 6 registriert. "Nicht alle konnten abgearbeitet werden. Dafür fehlt das Geld, die ausführenden Firmen sind zudem ausgelastet", sagt Grosch. Geld fehlt auch, um direkt ganze Straßen zu sanieren. Die Reparaturen sollen deshalb künftig mehr mit den Arbeiten anderer Unternehmen abgestimmt werden, wenn diese beispielsweise ohnehin die Straße für Leitungserneuerungen aufreißen müssen. Das ist beispielsweise auf der Eitelstraße geplant. "Die Gehwegplatten wurden dort durch Baumwurzeln angehoben und der Bürgersteig so in eine Hügellandschaft verwandelt", sagt Gerhard Peters (CDU).

Entscheidet die Verwaltung, dass eine ganze Straße überarbeitet werden muss, dauert es im Schnitt noch drei bis fünf Jahre bis die Instandsetzung beginnen kann. Bislang setzt die Verwaltung dabei fest, in welcher Reihenfolge Sanierungen erfolgen sollen. "Darauf wollen wir aber mehr Einfluss nehmen können", sagt Peter Rasp, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV 6. Zumal das Gremium auch die Möglichkeit hat, eigene Gelder dafür freizugeben. Im städtischen Haushalt sind 2018 nur 2,46 Millionen Euro für Straßensanierungen eingestellt. Aufgelistet werden aber Maßnahmen, die über 3,5 Millionen Euro kosten würden. Deshalb ist jetzt schon klar, dass nicht alle Projekte umgesetzt werden können. Geplant ist eigentlich im Bezirk 6, die Fahrbahnen von Teilen der St.-Franziskus-Straße, des Wilseder Wegs und der Straße Auf dem Scheinsfeld zu sanieren. Ob die Umsetzung erfolgt, die insgesamt 565.000 Euro kosten würde, ist fraglich.

(brab)
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