Prinzengarde Blau-Weiss Für die Kindertanzgarde hat sich das lange Warten gelohnt

Düsseldorf · Sie stehen. Lange. Sehr lange. Die Mädchen der Kindertanzgarde warten auf der Bühne des Maritim-Hotels, während Prinz Christian II. und Venetia Claudia ihre Lieder singen.

 Die Mädchen der Kindertanzgarde zeigen ihr Können.

Die Mädchen der Kindertanzgarde zeigen ihr Können.

Foto: Goettert

Sie sind hautnah dabei, als Claudias Töchter Celine und Charlotte zu Ehrenadjudantinnen ernannt werden, und klatschen bei den Auftritten der Karnevalssänger Thomas Dregger und Jens Lier im Takt, während das Publikum bereits die ersten Polonaisen durch den Saal startet. Für die 15-jährige Rebecca und ihre zwölfjährige Schwester Teresa sind die fast eineinhalb Stunden im Rampenlicht schon lange Routine. "Dass wir bei der Sitzung der Prinzengarde so lange auf der Bühne stehen, ist normal. Es ist nur anstrengend, so lange zu lächeln", verrät Rebecca später.

Ihre Mutter Sonja Steigerwald steht währenddessen über den Zuschauern auf dem Rang und hält die Kamera parat. "Das ist eine schöne große Bühne und eine tolle Kulisse, deswegen filme ich heute die Choreographie", erklärt sie. Bei anderen Auftritten in Altenheimen oder beim Kinderkarneval kann es für die 15 Mädchen auf der Bühne schon mal eng werden. Einmal pro Woche trainieren die Mädchen, in der Karnevalssession absolvieren sie etwa 20 Termine - allerdings keine Wettbewerbe. "Das soll für die Mädchen schließlich ein Hobby bleiben und kein Leistungssport werden", sagt Steigerwald.

Vor sieben Jahren hatte Rolf Herpens, Vizepräsident der Prinzengarde Blau-Weiss, die Idee, eine Kindertanzgarde zu gründen. Rebecca und Teresa sind von Anfang an dabei. "Meine Töchter haben die Tanzmariechen im Karnevalszug und bei Veranstaltungen gesehen und wollten das unbedingt auch machen", erinnert sich die Mutter. Es war ein Zufall, dass Blau-Weiss gerade zu diesem Zeitpunkt das erste Mal nach Tänzerinnen suchte. Anfangs trafen sich acht Mädchen zum Training, inzwischen sind es 15, und es gibt eine Warteliste.

Um 19.15 Uhr, mehr als eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung, ist es soweit: Die Mädchen der Kindertanzgarde dürfen ihr Können zeigen, die Beine in die Luft werfen, Räder schlagen und in den Spagat rutschen. Tosender Applaus, ein Schluck Wasser, dann folgt die Zugabe. Rebecca genießt diesen Moment besonders. Für sie war es vielleicht der letzte Auftritt im Maritim-Hotel. Sie wird die Garde nach der Session verlassen. Mit 16 Jahren dürfte sie zu den Erwachsenen wechseln, aber sie ist sich noch nicht sicher, ob sie das machen wird. Das bedeutet mehr Auftritte, spätere Uhrzeiten, längere Anfahrtswege. "Ich weiß nicht, ob sich das mit der Schule vereinbaren lässt", sagt sie. "Außerdem sind wir bei der Kindertanzgarde längst auch privat zu Freundinnen geworden.

(arm)
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