Hyatt-Hotel soll Ende 2010 feritg sein Fünf-Sterne-Baustelle im Hafen

Düsseldorf · Im Oktober 2008 wurde der Grundstein gelegt, zurzeit entsteht ein Stockwerk nach dem anderen, zum Jahresende 2010 sollen sowohl das Hyatt-Hotel als auch der nebenan stehende Büroturm im Medienhafen fertig werden. Gesamtkosten: mehr als 150 Millionen Euro.

 Der Blick aus dem 14. Stockwerk, das zurzeit das oberste Geschoss ist. Fünf Etagen werden in den nächsten Monaten noch auf das Hotelgebäude gesetzt, der Büroturm erhält 17 Etagen.

Der Blick aus dem 14. Stockwerk, das zurzeit das oberste Geschoss ist. Fünf Etagen werden in den nächsten Monaten noch auf das Hotelgebäude gesetzt, der Büroturm erhält 17 Etagen.

Foto: Andreas Bretz

Der Baustellenrundgang beginnt im 14. Stock. Aufzüge sind noch nicht installiert, hier gehen alle die Treppen zu Fuß hoch. Oben angekommen sieht man zunächst nur den nackten Beton, die Zimmerwände sind noch nicht komplett gezogen. "Hier sollen mal zwei Hotelzimmer entstehen," erklärt Daniel Kohlmeyer und zeigt auf die freie Fläche vor sich. Er ist einer der Architekten des Büros JSK, das beide Gebäude baut. Er weiß an dieser Stelle auch schon, wie die Möbel gestellt werden: "Die Betten sind so ausgerichtet, dass man einen sensationellen Blick über den Hafen hat."

Das aber dauert noch knapp anderthalb Jahre. Erst zum Ende des nächsten Jahres sollen Hotel und Büroturm auf dem früheren Gelände von Monkey's Island an der Speditionstraße fertig sein. Mehr als 150 Millionen Euro werden dann verbaut sein. Ein Großteil der insgesamt 23.000 Quadratmeter großen Büroflächen ist nach Angaben des Projektentwicklers bereits vermietet. Zu den Büroflächen gehört neben dem Parallelturm zum Hotel noch ein drittes Gebäude, Haus C genannt, das hinter dem großen Parkplatz entstehen wird. Zurzeit ist dort die Erdgeschossplatte montiert, zwei Untergeschosse sind gebaut, obendrauf kommen noch sieben weitere Geschosse.

Auch wenn die letzten Stockwerke der beiden großen Türme noch nicht aufgesetzt sind: Die Formen der zwei Gebäude sind schon klar erkennbar. Beide sind gleich hoch, haben aber unterschiedlich viele Etagen. Das Hotel hat 19, der Büroturm 17. Zwischen beiden Häusern ist ein Freiraum geplant, der von allen Seiten die Durchsicht auf Himmel und Hafen erlaubt. Zwischen beiden Türmen entsteht aber auch ein Ballsaal, einer, der ein Glasdach als Decke hat. Und genau auf diesem Dach ist eine Wasserfläche vorgesehen — ganz passend für die maritime Umgebung. Dieses Maritime spiegelt sich auch in der Form des Hyatt Hotels wider. Richtung Hafenspitze, dort, wo das Monkey's Island war, ist es wie ein Schiffsbug gebaut. Ein bisschen Monkey's-Gefühl kann bei einigen Hafenbesucher ab Sommer 2011 wieder entstehen. Denn das Hotel erhält eine großzügige Freitreppe und ein begrüntes Plateau, das nicht nur für Hotel-Gäste, sondern für alle Hafen-Flanierer zugänglich ist.

Der Hoteleingang ist schon jetzt, lange vor Eröffnung, klar erkennbar. Rezeption, Lobby, Bar, großes Restaurant und zwei so genannte Private Dining Rooms strecken sich über 90 Meter in die Länge. Vor allem die Länge dieses Raumes, der von einer umlaufenden Terrasse umgeben ist, wird von den Innenarchitekt mit einem besonderen Aufwand gestaltet. So entstehen dort die Hotelbar und eine Bibliothek inklusive Kamin. Im Hotel selbst, einem Fünf-Sterne-Hyatt Regency, entstehen 303 Zimmer unterschiedlicher Größen. Was die Zimmer kosten werden, steht heute noch nicht fest, so Anke Jäger, Sprecherin von Hyatt in Köln. Das Düsseldorfer Haus ist das fünfte Hyatt Hotel in Deutschland — neben Berlin, Mainz, Hamburg und Köln. Weltweit gibt es 380 Hyatt Hotels.

Den 65 Meter hohen Hotel- und Bürokomplex überhaupt im Hafenwasser zu gründen, sei eine schwierige Aufgabe gewesen, so Kohlmeyer. 170 Bohrpfähle aus Beton bilden das stabile Gerüst für beide Häuser. An der Ecke des Büroturms ist eine Spundwand im Wasser montiert, auf der die so genannte Opferwand steht. Sie könnte im Notfall — zum Beispiel, wenn ein Schiff gegen das Haus fährt — geopfert werden, ohne dass der Rest des Hauses Schaden nimmt.

Noch stehen zwei Gerüste unter den Häusern, die die 15 Meter tiefe Auskragung der beiden Gebäude halten. Dies stelle eine große Herausforderung, einen hohen planerischen Aufwand dar. Kohlmeyer: "Wenn die Gerüste demontiert werden, setzen sich die beiden Häuser um einige Zentimeter und die Stützsituation ändert sich von Druck auf Zug."

(RP)
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