Düsseldorf Fünf Maskierte überfallen Seniorin in ihrer Wohnung

Düsseldorf · Die Männer entkamen mit wertvollem Schmuck und Bargeld. Wer hat die Täter in Wersten gesehen?

Es ist eine neue Dimension der Brutalität: Fünf schwarzgekleidete Männer sind am Samstagnachmittag in eine Wohnung in Wersten eingedrungen, haben eine 79-Jährige massiv bedroht und ausgeraubt. Die alte Dame blieb äußerlich unverletzt und unter Schock zurück.

Als es gegen 16.20 Uhr an ihrer Wohnungstür läutete, hatte die Seniorin durch den Türspion einen Mann gesehen — und die Wohnungstür geöffnet. Sofort drängten daraufhin fünf Personen in den Flur, ganz in Schwarz gekleidet und mit Wollmützen und Schals vermummt, schoben die überrumpelte Werstenerin beiseite und bedrohten sie derart massiv, dass sie den Männern schließlich Geld und Schmuck aushändigte.

"Das ist schon ein ungewöhnlich skrupelloses Vorgehen", sagt Polizeisprecher Jochen Schütt. Die Kripo fragt sich vor allem, wie die Räuber ihr Opfer auswählten. Die Opladener Straße, wo die 79-Jährige wohnt, gilt nicht eben als besonders wohlhabende Gegend. Die Kripo sucht deshalb nicht nur Zeugen, die am Samstagnachmittag im Bereich Opladener / Burscheider Straße die Ankunft oder Flucht der Räuber beobachtet haben könnten, sondern bittet auch um Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen aus der Zeit vor der Tat. Wem sind in diesem Bereich Personen oder Fahrzeuge aufgefallen? Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 0211 8700 mit dem Kriminalkommissariat 13 in Verbindung zu setzen.

In Neuss waren Anfang des vergangenen Jahres fünf junge Männer gefasst worden, die nach ähnlichem Muster vorgegangenen sein sollen — sie hatten sogar Schusswaffen dabei, als sie mehrere Rentnerehepaare überfielen.

Die Kripo in Düsseldorf prüft nun mögliche Verbindungen — auch mit der Bande eines kürzlich in Hessen verurteilten Räubers. Denn der 38-Jährige, den das Landgericht Fulda nach einem Indizienprozess vor zwei Wochen für siebeneinhalb Jahre hinter Gitter schickte, hatte bis zu seiner Festnahme in Düsseldorf gelebt. Bei dem Überfall auf ein Senioren-Paar in einem Rhön-Dorf soll er von drei bis heute nicht identifizierten Komplizen begleitet worden sein. Der aus dem Kosovo stammende Familienvater hatte im Prozess die Aussage verweigert. Aus abgehörten Telefonaten weiß die Polizei jedoch, dass er in ganz Deutschland, den Niederlanden, Luxemburg und Belgien unterwegs — und wohl auch auf Beutezug war. In Belgien war er im Herbst 2012 nach einem Einbruch verhaftet worden, eine DNA-Spur brachte ihn dann mit dem Überfall in der Rhön in Verbindung. Seine Familie in Düsseldorf habe offenbar nicht gewusst, wo er sich wann aufhielt, hieß es im Prozess.

(RP)
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