Im linksrheinischen Düsseldorf Fünf Kilometer neue Radwege

Düsseldorf · Das Amt für Verkehrsmanagement hat im linksrheinischen Düsseldorf 600 000 Euro für neue Radstreifen entlang einiger Hauptverkehrsachsen investiert. Die Grünen kritisieren den Umbau als unzureichend.

 Auf der Hansaallee gibt es nun einen durchgehenden Radstreifen vom Belsenplatz bis nach Heerdt und Lörick.

Auf der Hansaallee gibt es nun einen durchgehenden Radstreifen vom Belsenplatz bis nach Heerdt und Lörick.

Foto: Busskamp

Ein alter Plan ist im Linksrheinischen nun Wirklichkeit geworden. Zwischen Belsenplatz (Oberkassel) und Schießstraße (Heerdt) solle ein durchgehender Schutzstreifen für Radfahrer entstehen, hieß es in dem städtischen Programm "Die fahrradfreundlichen Bezirksnetze 2007-2008". Nun hat das Amt für Verkehrsmanagement rund 600 000 Euro investiert, um die Radstreifen zu markieren, Anschlussstück an Ampelanlagen zu pflastern und Signalanlagen umzurüsten.

Insgesamt sind fünf Kilometer neue Radstreifen entstanden: auf der Hansaallee zwischen Belsenplatz und der Kreuzung mit Löricker und Schießstraße, von der Oberlöricker Straße bis zum Nikolaus-Knopp-Platz (einschließlich des Platzes) sowie auf Teilen der Krefelder Straße und des Heerdter Lohweg. Noch in diesem Jahr will die Stadt den Ausbau von Radwegen in den Stadtbezirken 9 und 10 (Düsseldorfer Süden) fortsetzen.

"Aus der Vergangenheit gelernt"

Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement, zeigte sich zufrieden mit den neuen Radwegen: "Wir haben aus der Vergangenheit gelernt und eine Lösung gefunden, mit der alle Verkehrsteilnehmern gut leben können", sagt sie. Radstreifen auf Gehwegen seien doppelt gefährlich: Weil Radfahrer und Fußgänger leicht kollidieren könnten, und weil Beifahrer in der Regel weniger auf den fließenden Verkehr achteten und ihre Türe schneller zur Unfallursache werden könnten.

Dagegen seien Radstreifen auf der Straße, so wie es sie nun im Linksrheinischen gibt, kein Problem. Blome: "Die neuen Streifen haben einen guten Aufmerksamkeitswert bei Autofahrern." Blomes Behörde geht auch davon aus, dass die Markierung lange erhalten bleibt. Die Gewährleistungsfrist betrage zwei Jahre, heißt es in einer Stellungnahme an den Ordnungs- und Verkehrsausschuss.

Bei Norbert Czerwinski, Verkehrsexperte der Grünen, mischt sich Lob für die neuen Radwege mit Kritik. "Die neuen Wege, die ich bisher abgefahren bin, sind zufriedenstellend." Ein Netz sei aber nur so gut wie seine Zusammenhänge. Und eben deshalb mache sich die Luegallee schmerzlich bemerkbar im Linksrheinischen.

"Es gibt dafür immer noch keine Lösung, seit der Radweg von der Straße entfernt wurde", sagt Czerwinski. Eine durchgehende Radstrecke in den Nebenstraßen sei nicht möglich, deshalb seien die Innenstadt und die Oberkasseler Brücke nicht mit den neuen Radwegen verbunden.

Auch das mögliche Tempo auf den neuen Wegen bildet einen Streitpunkt. Die Stadt stellt die Ampeln passend für Autos ein. "Der fließende Verkehr soll nicht gestört werden", sagt Andrea Blome. "Das Tempo müsste für Radfahrer bessern sein", erklärt dagegen Grünen-Experte Czerwinski.

(RP)
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