Große Projekte Fünf große neue Radwege für Düsseldorf

Düsseldorf · Die Stadt investiert in diesem Jahr den bisher höchsten Betrag für Radstrecken: 2,5 Millionen Euro. Die Verbindungen sollen in der Innenstadt, in Derendorf, in Düsseltal und im Süden entstehen.

 Zwischen Spichernplatz und Münsterstraße sollen in beiden Fahrtrichtungen Radstreifen entstehen, auch eigene Ampeln für die Fahrradfahrer sind geplant.

Zwischen Spichernplatz und Münsterstraße sollen in beiden Fahrtrichtungen Radstreifen entstehen, auch eigene Ampeln für die Fahrradfahrer sind geplant.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Es geht also doch: Viele Jahre lang waren Radwege auf den großen Hauptstraßen in Düsseldorf tabu. Um Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden, wurden Routen durch die Nebenstraßen gelegt - in denen die Radler dann regelmäßig mit zweite Reihe-Parkern, schlecht angepassten Ampelschaltungen oder Anschlusslücken zu kämpfen hatten. Dann kam die Wehrhahn-Linie, mit ihr ausreichend Platz für Radstreifen auf der Friedrich- und der Elisabethstraße und damit wiederum ein neuer Liebling derjenigen, die mit dem Rad in die City fahren. Diesem Beispiel sollen in diesem Jahr weitere folgen, insgesamt steht für Bau und Planung von Radwegen der Höchstbetrag von 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die großen Projekte im Überblick (nach Angaben des Amts für Verkehrsmanagement):

Ulmenstraße In diesem Monat beginnen die Arbeiten gegen eine der klassischen Lücken im Radwegenetz. Zwischen Spichernplatz und Münsterstraße gibt es auf der Ulmenstraße bisher keine vernünftige Verbindung für Radfahrer. Dort entstehen nun auf der Straße in beide Fahrtrichtungen Radstreifen. Auch das Drumherum für Radfahrer wird verbessert, sie erhalten zum Beispiel eigene Ampeln.

Friedrich-Ebert- und Steinstraße Die Bismarckstraße ist eine Fahrradstraße, dort genießen Radfahrer trotz der zugelassenen Autos Vorrang. So schön die Theorie ist, so problematisch erscheint die Praxis, denn die Radler sind dort vor Konflikten nicht so geschützt, wie es die Verkehrsschilder erhoffen lassen. Deshalb soll eine zweite Verbindung zwischen Königs- und Berliner Allee Richtung Hauptbahnhof geschaffen werden. Auf der Friedrich-Ebert- und der Steinstraße sollen Radstreifen markiert werden. Den passenden Zuwendungsantrag an die Bezirksregierung hat die Stadt gestellt, der Plan der Bezirksregierung steht noch aus. Bei einem positiven Bescheid könnten die Arbeiten drei Monate später beginnen. Sollten die Mittel dieses Jahr nicht fließen, wird dieser Radweg 2018 gebaut.

Rethelstraße Im Frühjahr soll das Leben für Radler auch in Düsseltal noch ein bisschen leichter werden. Auf dem Stück zwischen der Franklinbrücke und der Ahnfeldstraße erhält die Rethelstraße Radstreifen und damit eine bessere Verbindung zwischen Pempelfort und Düsseltal.

Karl- und Worringer Straße Eines der besonders spannenden Radwege-Projekte verläuft parallel zum Hauptbahnhof. Karl- und Worringer Straße sollen Radwege erhalten und diesen Teil des ersten Rings um die Innenstadt für Radler befahrbarer machen. Wenn auf dieser stark befahrenen, vielspurigen Straße Radwege etabliert werden könnten, hätte das ähnliche Signalwirkung wie auf der Friedrichstraße. Für das 2,5 Millionen Euro teure Projekt steht als Nächstes der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss an. Sollte der Stadtrat noch im Sommer den Bau beschließen, könnte der Start der Arbeiten im günstigen Fall noch in diesem Jahr liegen.

Radschnellweg Das größte Rad-Vorhaben ist für den Düsseldorfer Süden geplant. Zwischen Neuss, den südlichen Stadtteilen und Langenfeld soll einer der ersten Radschnellwege in NRW entstehen. Darauf könnten Pendler mit guten Rädern oder E-Bikes in relativ hohem Tempo und ohne wesentliche Unterbrechung Richtung Innenstadt unterwegs sein. Die Gesamtkosten werden auf 35 Millionen Euro geschätzt. Einen ersten groben Plan hat der Rat beschlossen, nun will die Stadt beim Land Geld für die konkrete Planung beantragen. Die Abstimmung mit den Nachbarstädten und Straßen-NRW läuft, die Bewilligung wird für den Sommer erhofft.

(hdf)
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